Was es in Amerika bereits seit einiger Zeit gibt, breitet sich jetzt auch in Europa aus: In England und Frankreich hat Uber Fahrgäste im fortgeschrittenen Alter im Visier. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass der auf Rechtsbruch ausgelegte Fahrdienst mit seiner neuen Option bald auch nach Deutschland kommen wird.
Taxi ist wertvoll, schließlich steht es nicht nur an 365 Tagen im Jahr 24/7 zur Verfügung, sondern bietet seinen Service auch Menschen jeden Alters an – vom jungen Nachtschwärmer über den Middle-Aged Business-Man bis hin zu den betagten Senioren.
Gerade die letztere Zielgruppe hält dem Taxi auch weiterhin treu die Stange, nicht zuletzt, weil ältere Menschen lieber telefonieren als eine App zu bedienen. Plattformvermittler, bei denen Fahrtbestellungen nur über eine App möglich ist, hatten hier bisher das Nachsehen. Mit einer Weiterentwicklung der App spricht Uber nun aber auch speziell diese Zielgruppe an – und geht dabei über die jüngeren – Handy-affinen Angehörigen.
Der US-Fahrtenvermittler hat festgestellt, dass bereits 2030 einer von sechs Menschen über 60 Jahre alt sein wird. Um deren Mobilität zu sichern hat man jetzt sogenannte ‘Senior Accounts’ in Portugal, Frankreich, Taiwan, Hong Kong, Indien, Brasilien, Mexiko, Chile und Südafrika eingeführt.
Konkret bedeutet das, dass man die Installation der App sowie die App einfacher gestaltet hat. Ein Familienmitglied kann beispielsweise den Einladungslink leicht versenden und auch für den Senior oder die Seniorin die Fahrt buchen. Während der Fahrt ist es möglich, die Fahrtstrecke live zu verfolgen. Auch die Bezahlung kann über Dritte oder bei Krankenfahrten direkt über sogenannte ‘Medicare Flex Cards’ erfolgen.
Die App selbst verfügt über weniger Text und ist dank größerer Buchstaben leichter zu lesen. Selbst Nutzer ohne ein Familien-Profil gelangen zu dem gleichen Interface, welches größere Buchstaben und einen einfacheren Text anzeigt. Dazu müssen sie einen sogenannten ‘Easy Mode’ einschalten.
Dass so eine Applikation auch nach Deutschland kommen wird, erscheint ziemlich sicher, obwohl das Geschäftsmodell der Plattformvermittler nach wie vor auf rechtsbruch ausgelegt ist.
Es wird also Zeit für die Taxibranche, dass sie bei ihren gewerbeeigenen Taxi-Apps die oben beschriebenen Optionen ebenfalls einbaut. Gerade die Funktion für einen Dritten, eine Taxifahrt zu bestellen und zu bezahlen, obwohl man als Besteller in einer ganz anderen Stadt lebt, sollte unbedingt nachgeahmt werden. Damit speziell die älteren Menschen weiterhin den Fahrtenvermittler nutzen können, der die qualitativ bessere und ehrliche Beförderung anbietet: Deutschlands Taxizentralen.
Die Anpassung der Taxi-Apps auf eine ältere Zielgruppe wäre sicherlich auch ein guter Ansatz. Natürlich gibt es auch immer noch die Option, ein Taxi per Telefon zu bestellen, was ja auch als großer Pluspunkt der Taxizentralen angesehen werden kann, was aber fehlt ist die Möglichkeit die Fahrt der Oma, ohne großen Aufwand mit der eigenen Karte zu bezahlen. Auf geht’s! sg
Beitragsfoto: Symbolbild