Für Viele war es ein Wiedersehen nach langer Zeit. Das Mutter-Tochter Gespann Marion und Kim Sombrutzki, die beiden Gesichter hinter dem Unternehmen, haben für Ihre Gäste ein anspruchsvolles Programm auf die Beine gestellt.
Der Wettergott meinte es am vergangenen Samstag gut mit den Besuchern der Veranstaltung, die unter dem Motto ‚Taxi trifft auf Adrenalin, Power und PS‘ stand. Während noch kurz vor Veranstaltungsbeginn ein Starkregen fast jede Hoffnung auf ein trockenes Event zunichte gemacht hatte, kam wenig später die Sonne wieder hervor und sollte den ganzen Tag zu Gast bleiben.
Das Event fand in exklusiver Atmosphäre in den Räumlichkeiten und auf den Freiflächen des Landgasthaus am Golfpark in Hainhausen, nördlich von Hannover, statt. Das erste Get-together zu Beginn der Veranstaltung nutzten die zahlreichen Besucher bereits für einen ersten Austausch.
Zu Gast waren neben Taxiunternehmern aus ganz Deutschland auch Vertreter verschiedener Taxizentralen, Versicherungen sowie Funktionäre aus den unterschiedlichsten Taxi-Gewerbevertretungen. Kurz: Fast aus jedem Bereich des Taxigewerbes waren kompetente Ansprechpartner nach Hainhausen gereist.
Im Anschluss verlagerte sich die Veranstaltung in den Gastraum, wo Marion und Kim Sombrutzki noch einmal die Gelegenheit nutzen, die Besucher zu begrüßen und vorzustellen. In einer anschließenden kurzen Workshopreihe sprachen Tobias Freyer und Richard Hollweg von European Van Service (EVS) über Lösungen für die Beförderung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Wie diese Lösungen im Einzelnen in der Praxis aussahen, davon konnte man sich direkt vor Ort anhand zwei ausgestellter Fahrzeugen selbst überzeugen.
Matthias Heußner von Auto Fleet Control (AFC) sprach über die Kooperation zwischen AFC und 4 U Assekuranz, die es ermöglicht, dass bei einem Glasschaden die Reparatur vor Ort beim Kunden durchgeführt werden kann. In einem letzten kurzen Segment informierte Kim Sombrutzki über eine sogenannte D&O (Directors and Officers) Versicherung, die speziell auf Geschäftsführer, Prokuristen oder Personen zugeschnitten ist und dann einspringen, wenn diese Personen mit ihrem Privatvermögen haften sollen.
Einen Ausblick in die Zukunft gab Stephen Hölzel von der Hochschule Hannover. Er arbeitet, unter anderem in Kooperation mit dem Hannoveraner Taxigewerbe, an der Erprobung einer kabellosen Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Ziel von Lanecharge ist es, zunächst mit relativ geringen Ladeströmen von 3,7 kWh die Funktion und Umsetzbarkeit zu erforschen. Den Einwand von Seiten des Taxigewerbes, dass die Ladeleistung zu gering sei, konterte Hölzel damit, dass die Ladeleistung letztlich eine Frage der Skalierbarkeit sei und dass auch ein geringer Ladestrom trotzdem einen Effekt hat. Beispielsweise, so Hölzel, könnte man sich beim Kauf eines E-Taxis gegebenenfalls mit einer kleinen Akkuvariante zufriedengeben und so bei der Anschaffung Geld sparen.
Das induktive Laden bot dann auch noch weiterhin genug Gesprächsstoff, der im anschließenden Programmpunkt weitergeführt werden konnte. Unter freien Himmel wurden die Gäste mit Kaffee und Käsekuchen empfangen. Letzterer wurde persönlich von Kim Sombrutzki nach einem seit Generationen überliefertem Familienrezept gebacken.
Das makellose Green vor der Gaststätte wurde jetzt genutzt, um die verschiedensten Fahrzeuge zu präsentieren. Fast alle Antriebsarten waren vertreten, Neben einem einzigartigem Hyundai Nexo Brennstoffzellentaxi aus Oldenburg war ein vollelektrisches Nissan Leaf Taxi ebenso vor Ort wie ein liebevoll restauriertes Mercedes-Benz /8 Taxi oder ein frisch vom Band gelaufener neuer Multivan mit Taxiausstattung. Der zweite jemals produzierte neue Multivan, der mit dieser Option ausgestattet war, wurde von VW Nutzfahrzeug Taxispezialist Joachim Flämig zur Verfügung gestellt. Das ausgestellte Fahrzeug war mit der einem Plug-in-Hybrid Antrieb ausgestattet und war mit dem empfehlenswerten langen Überhang optioniert worden.
Weiter zeigten zwei Fahrzeuge des Hannoveraner Fahrzeugumrüster EVS, welche Fahrzeugumbauten für den Rollitransport machbar sind. Neben einem Caddy Maxi, der sogar für den Liegendtransport umgerüstet werden kann, war ein Sprinter mit vor Ort, der insbesondere durch seine im Unterboden untergebrachten automatischen Gurte punkten konnte. Gerade bei einem Fahrzeug, in dem mehrere Menschen im Rollstuhl gleichzeitig befördert werden können, zeigte sich, wie vorteilhaft die Ordnung bei den Retraktoren sein kann.
Als Kontrastprogramm waren zudem zwei weitere Fahrzeuge einer Luxus-Autovermietung vor Ort. Eine BMW Isetta, die mit einem 250 cm³ Einzylindermotor ausgerüstet war, durfte man in kleinen Rundfahrten als Beifahrer ‚erfahren’. Ein Ferrari 550 Maranello, mit einem 12-Zylinder Motor, hingegen, konnte auch von den anwesenden Gästen selbst bewegt werden. Beide Autos stellten zugleich auch das obere und untere Leistungsspektrum der ausgestellten Fahrzeug dar.
Insgesamt war das Zeitfenster zwischen Kaffee und Kuchen und dem Abendprogramm der ideale Zeitpunkt, um mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen und auch die ein oder andere gewerbepolitische Fragestellung verbandsübergreifend zu diskutieren. Das Event, das Marion und Kim Sombrutzki für Ihre Kunden organisiert hatten, sollte in den Abendstunden mit einem reichhaltigen Buffet und einem sehr hochwertigem Unterhaltungsprogramm noch bis in die frühen Morgenstunden gehen. sg
Beitragsfoto: Auf dem gepflegten Rasen vor dem Landgasthaus konnte die ganze Taxi-Bandbreite aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besichtigt werden. Foto: Taxi Times