DiDi Chuxing hat im letzten Jahr 7,43 Milliarden Fahrten an 450 Millionen Nutzer vermittelt, schreibt die Nachrichtenagentur der chinesischen Regierung Xinhua. Uber vermittelte im selben Zeitraum nach eigenen Angaben „nur“ vier Milliarden. Und in London buhlen jetzt auch Lyft und Ola um die Gunst der Genehmigungsbehörde.
Der globale Fahrdienstanbieter aus China befindet sich auf Expansionskurs. Nach der Beiteiligung an dem Zwerg Taxify hat man den lateinamerikanischen Anbieter 99 übernommen und Anteile in Höhe von vier Milliarden Dollar verkauft. Der Wert des noch nicht börsennotierten Riesen ist mit 56 Milliarden Dollar jetzt höher als der des Absturzkandidaten Uber. Dennoch blieb der Dezember hinter den Erwartungen der Chinesen zurück. Im umsatzstärksten Monat des Jahres machte man nicht wie erwartet 70 Prozent mehr Umsatz, sondern „nur“ 44. Das bedeutet laut „The Information“, dass 25 Millionen Fahrgäste täglich von DiDi transportiert wurden.
„Investorplace.com“ zu Folge hat die Investorengruppe um SoftBank, zu der auch DiDi gehört, jetzt 20 Prozent statt der angepeilten 14 bis 17 Prozent von Uber übernommen. Nun warten die Analysten gespannt auf die Veröffentlichung von Ubers Zahlen vom letzten Quartal 2017. Hier ist die Frage: Wie hoch fällt der Verlust diesmal aus? Sie sehen Potenzial in Uber, raten aber insbesondere wegen der zunehmend skeptischen Haltung der Gesetzgeber und dem zunehmenden Widerstand von Gewerkschaften und Taxi-Genossenschaften zur Vorsicht. Das bezieht jetzt eben auch die neuen Investoren mit ein. Als die einzigen sicheren Gewinner bis jetzt gelten die Verkäufer.
Welcher Konkurrenz sich das europäische Taxigewerbe gegenüber sieht, wird am Beispiel London klar. Dort wird gerade „um die Dominanz in Europa gekämpft“ – so sieht es zumindest die India Times. Andere Medien berichteten bereits zuvor über die verstärkten Bemühungen von Ola, Lyft und Taxify, jetzt wo über Ubers Verbleib in der Hauptstadt vor Gericht verhandelt wird, in London Fuß zu fassen.
Seit November 2016 trafen sich Manager von Lyft sieben mal mit der Genehmigungsbehörde TfL. Während es offiziell um Transportprobleme der Metropole ging, ist es ein offenes Geheimnis, dass diese Treffen Lyfts Weg in die britische Hauptstadt ebnen sollen. Ein Vorstand von Ola, Arun Sarin, und der Ola- Gründer Bhavish Aggarwal trafen sich mit Michael Hurwitz, dem Leiter für Transportinnovation bei der TfL.
Und während Taxify noch dabei ist, Geld zu sammeln – für die Expansionspläne im ersten Quartal 2018 allein werden 50 Millionen Dollar benötigt – kündigte der Generalmanager von mytaxi, Andy Batty, die Ausweitung der Geschäfte in Europa an, beginnend mit einer handvoll Städte in Großbritannien. prh
Symbolfoto: Taxi Times
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