Wenn der Uber-CEO Dara Khosrowshahi am Montag auf einer Digitalkonferenz-Konferenz sprechen wird, werden Münchens Taxifahrer vor der Türe protestieren.
Der Taxiverband München TVM ließ verlauten, dass man für den Nachmittag eine Demonstration genau an der Stelle angemeldet habe, an der Khosrowshahi sprechen wird. Der Uber-Chef wurde von den Veranstaltern der Digital-Live- Design Konferenz (DLD) eingeladen. Die Forderung des Taxigewerbes per Offenen Brief an die Veranstalter Burda-Medien, Khosrowshahi wieder auszuladen, wurde abgelehnt. Khosrowshahi soll ab ca. 15 Uhr zum Thema „Uber’s next chapter“ (Ubers nächstes Kapitel) referieren und anschließend mit Tanit Koch von der Bild-Zeitung diskutieren. Die Bild-Zeitung erscheint im Springer-Verlag, der wiederum am Unternehmen Uber finanziell beteiligt ist.
Wie das nächste Uber-Kapitel aussehen soll, wird vom Taxiverband München unmissverständlich ausgedrückt. Man fordert vom Uber-CEO Dara Khosrowshahi und seinem deutschen Vertreter Christoph Weigler, die Fahrtenvermittlungs-App „Uber“ in Deutschland unverzüglich vom Markt zu nehmen. „Das Geschäftsmodell dieser App ist mit dem gültigen Rechtsrahmen des Personenbeförderungsgesetzes nicht vereinbar, was auch der Europäische Gerichtshof beschied“, sagt Florian Bachmann, Vorstand des TVM.
Die Partner, mit denen Uber zusammenarbeitet, unterliegen den Regelungen für Mietwagenverkehre. So dürfen sie beispielsweise – im Gegensatz zu Taxis – am Straßenrand keine winkenden Fahrgäste aufnehmen und auf der Suche nach Fahrgästen nicht ziellos umherkreisen oder sich auf Parkplätzen oder Standplätzen bereithalten. Ihre Fahrtaufträge müssen an ihrem Betriebssitz eingehen, nicht über eine App direkt im Fahrzeug. All dies werde von den Uber-Partnern systematisch missachtet und vom Auftraggeber Uber wissentlich ignoriert, schreibt der TVM in einer Pressemitteilung.
„Wenn sich die einen (Taxifahrer) an die Regeln halten, und die anderen (Uber-Partner) nicht, dann liegt eine massive und existenzgefährdende Wettbewerbsverzerrung vor“, schlussfolgert Gregor Beiner vom Münchner-Taxi-Zentrum. „Wenn solche Praktiken jenseits geltender Rechte von der Politik und den Behörden weiterhin geduldet werden, ist der Verbraucherschutz in massiver Gefahr. Uber zeigt im Gegensatz zum Taxi kein Interesse an den wichtigen Säulen des Verbraucherschutzes wie Preissicherheit, lückenlose Verfügbarkeit für jeden – egal, ob alt, jung oder mit körperlicher Einschränkung – und zwar 24Stunden, 365 Tage im Jahr sowie die Gewissheit, zu jedem Ziel befördert zu werden. Wir fordern daher die Behörden auf, nicht nur die Kontrollen gegenüber den Uber-Partnern zu verstärken, sondern auch die Wurzel dieser chronischen Gesetzesüberschreitungen anzupacken, indem man die Uber-App endlich verbietet.“
Die Demonstration ist genau für den Zeitraum angekündigt, zu dem Dara Khosrowshahi sprechen soll. Erwartet werden mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen. Auf eine Sternfahrt mit Taxis ähnlich wie schon bei der großen Taxidemo Ende Oktober 2017 wolle man diesmal allerdings verzichten. Am Ort der DLD-Veranstaltung sollen aus Platzgründen nur maximal 20 Taxis aufgestellt werden, alle anderen Kollegen werden zu Fuß erscheinen. Man wolle diesmal nicht die Münchner Bevölkerung durch Verkehrsbehinderungen beeinträchtigen, sondern einzig und allein in Sicht- und Hörweite des Uber-Chefs demonstrieren, heißt es aus TVM-Kreisen.
Unterstützung bekommt der Verband von den beiden Münchner Taxizentralen Taxi München und IsarFunk. Man schließe sich dem Inhalt der Forderungen aus dem Offenen Brief vollumfänglich an, betonte Frank Kuhle, Genossenschaftschef und Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmer.
Die IsarFunk Taxizentrale stellt in einer Pressemitteilung die Frage nach der „rechtsstaatlichen Etiquette: Sollte ein Burda-Kongress dem Uber-Chef ein Forum geben?“
IsarFunk kritisiert diese Einladung. „Das Unternehmen hat in der Vergangenheit durch sein Verhalten bewiesen, dass es geltendes deutsches und europäisches Recht ignoriert und immer wieder bricht. Uber hat keine Vorbildfunktion als Vertreter der digitalen Wirtschaft, sondern ist das fragwürdige Negativ-Beispiel eines rücksichtslosen ‚Disruptors‘, heißt es in der Presseerklärung.
„Die Firma will sich mit ihrem Geschäftsmodell auf Biegen und Brechen und entgegen der europäischen Rechtsprechung durchsetzen. Ihre fragwürdigen Geschäftspraktiken sind in den Medien zur Genüge geschildert worden. Diesem Negativ-Beispiel ein Forum auf der DLD zu geben, halten wir daher für falsch“, erklärt IsarFunk-Geschäftsführer Christian Hess. „Die Zukunft der Mobilität findet sicher nicht mit Rosinenpickern wie Uber oder auch anderen Plattform-Anbietern statt. Eine DLD sollte Unternehmen vorstellen, die digitalisieren, aber ihre Verantwortung für die gesamte Wertschöpfungskette einer Dienstleistung übernehmen.“ jh
Fotos: Taxi Times
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Uber Schaft in Deutschland sozialversicherungspflichtige Jobs ab. .Und produziert Scheinselbständige,die sich die Beiträge für die Krankenversicherung nicht leisten können. .Ein Multinationaler Konzern , wie andere aus Silicon Valley auch,die mittlerweile mächtiger sind ,als Nationalstaaten . .The Great American Dream ….Bist du jung und kräftig , Kannst du Geld verdienen…Bist du alt oder krank, Such dir schon mal einen Platz unter der Brücke…