Die zwischen der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG und Daimler beantragte Ride-Sharing-Dienst „Berlkönig“ gerät immer mehr unter Druck. Entgegen anderslautender Ankündigungen sollen zunächst Diesel-Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Berlkönig. Nein, nicht mit seinem Kind, sondern mit einem Dieselmotor. Die BVG will mit der Unterstützung von Daimler und dem Mobilitätsdienstleister ViaVan einen Ridesharing Dienst einführen, der laut Eigenwerbung „So schnell wie eine U-Bahn. So leise wie eine Tram. So gut erreichbar wie ein Bus.“ sein soll.
Bereits im Dezember kündigten Daimler und BVG jenen gemeinsamen Ride-Sharing-Dienst an, dessen behördliche Genehmigung mithilfe einer Ausnahme beim Personenbeförderungsgesetz (PBefG) erteilt werden soll. Ähnlich wie Moia in Hamburg und Hannover oder auch Allygator – ebenfalls in Berlin – sollen die Fahrdienste auf Basis des § 2, Absatz 7 PBefG begrenzt auf vier Jahre genehmigt werden. Dieser Paragraph erlaubt den Test von Personenbeförderungen, sofern es sich dabei um „andere Verkehrsarten“ handelt.
Mit zunächst dreißig Fahrzeugen sollen für die Fahrgäste umsteigefreie Verbindungen geschaffen werden, die preislich zwischen BVG-Tarif und Taxi liegen sollen. Später sollen es bis zu 300 Fahrzeuge werden. Die App, Fahrer und Fahrzeuge stehen bereits in den Startlöchern, doch die Konzession für die ersten Live-Versuche steht noch aus, denn die Stadt Berlin hat die Genehmigung bisher nicht erteilt.
Vor allem von Seiten des Taxigewerbes gibt es dazu Kritik. Am Beispiel vom Moia argumentieren Hamburger Verbände, dass Ride-Sharing keine neue Verkehrsart sei und dass die Anzahl der geplanten Fahrzeuge zu hoch sei, um eine Genehmigung als „Test“ zu rechtfertigen. Taxi Berlin-Chef Hermann Waldner nennt darüber hinaus noch ein weiteres Argument: Er sieht keinen Grund, in Zeiten drohender Dieselfahrverbote weitere Fahrzeuge zuzulassen, die sich ausschließlich im Innenstadtbereich aufhalten.
Dieser Argumentation dürfte sich die zuständige Genehmigungsbehörde kaum verschließen, denn laut einem Bericht der Berliner Zeitung sollen zunächst hauptsächlich nur Vitos mit Diesel-Antrieb zum Einsatz kommen. Eine Elektro-Alternative, den e-Vito, gibt es derzeit nur auf den plakativen Pressefotos. Um doch noch auf der Elektro-Schiene fahren zu können, sollen ein paar Mercedes B 250 e mit Elektroantrieb zum Einsatz kommen, obwohl deren Produktion bereits im vergangenem Jahr eingestellt wurde.
Anmerkung der Redaktion: An der Ernsthaftigkeit des Projektes ist nicht zu zweifeln, denn wie ViaVan bekanntgab, startet das Unternehmen mit Sitz in New York heute seinen App-basierten On-Demand Ridesharing-Dienst im Zentrum von Amsterdam. Wer das Angebot nutzt, zahlt lediglich eine Flatrate von 5 Euro pro Fahrt. In den ersten beiden Wochen sogar nur 2 Euro. Auch in Amsterdam ist Mercedes-Benz Vans Partner. Von einem dieselfreien Services ist an dieser Stelle allerdings keine Rede. sg
Foto: Daimler AG
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Bei mir kam der Bus extrem schnell und hat mich auch direkt vor mein Ziel gebracht. Sollte jeder mal ausprobieren. Mit dem Code ricardo8f4 gibts 10€ Startguthaben. Leider ist das Gebiet noch zu klein. Und problematisch könnte es werden, wenn die Zeiten unter der Woche ausgebaut werden sollten. Dann könnte es zusätzlich tausende Autos auf den staugeplagten Straßen geben.
Mit dem Code „janna6i3„ gibt es 10€ zum ausprobieren.
Leider finde ich das Gebiet auch zu klein. Aber die Clubs sind gut erreichbar 😉
Hier scheint Daimler, die Dieselschleudern los zu werden, die der Konzern nicht mehr verkauft bekommt. Super Deal.
So werden unsere Steuergelder verbraten.
Die BVG sollte erst einmal sich auf Zuverlässigkeit konzentrieren.
Statt dessen versucht hier die BVG Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit durch ein neues Konzept ins Positive zu drehen.
Anstatt die Fahrzeuge in den Aussenbezirken fahren zu lassen, fahren Sie nur im Zentrum.
Und die Politik und die Gerichte spielen hier noch mit. Bravo……
MfG
M. Prahl
Nicht zum bar bezahlen u anmeldung zu kompliziert. . Man sollte auch mal an die rentner denken u nicht nur an die nächtlichen clubbesucher. Die brauchen endlich unterstützung