Taxilenker der österreichischen Hauptstadt werden nächsten Montag ihrer Forderung nach einer Reform des Gelegenheitsverkehrsgesetzes Nachdruck verleihen. Sie fordern gleiche Wettbewerbsbedingungen mit Transportanbietern wie Uber.
Die Gruppe organisiert sich über soziale Medien und hat den Demonstrationszug polizeilich genehmigen lassen. Die Aktivisten rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern. Ein Vorbereitungstreffen fand gestern statt. Einer der Initiatoren sagte gegenüber Taxi Times, die Taxilenker forderten angesichts der Konkurrenz von zahlreichen Mietwagen, die teilweise auch im Auftrage des amerikanischen Fahrdienstleisters Uber operierten, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer. Dafür müsse das Gelegenheitsverkehrsgesetz reformiert werden. So gebe es für den Beruf des Taxifahrers höhere Hürden als für Mietwagenfahrer. Auch hielten die sich oft nicht an ihre Rückkehrpflicht, so ein verbreiteter Vorwurf, sind aber nicht an Tarife wie die Taxis gebunden und verzerrten damit den Wettbewerb.
Durmus Özger bestätigte die Kritik von Gökhan Keskin, Taxi-Obmann in Wien. In einer Pressemitteilung der Handelskammer wies er darauf hin, dass es einen Rekord bei Gewerbeneuanmeldungen gebe – aber eben auch bei den Konkursen. Viele Betriebe, die im Auftrage Ubers zu Dumpingpreisen Personentransporte anbieten und den Taxis Konkurrenz machen, würden binnen Jahresfrist nach Anmeldung schon pleite sein. Das Gewerbe drohe zusammenzubrechen, wenn diese Entwicklung nicht gestoppt würde. Dass Ubers Geschäftsmodell vor allem für die Fahrer bzw. Mietwagenunternehmen nicht wirtschaftlich nachhaltig betrieben werden könne, darauf weisen auch internationale Experten schon seit Jahren hin.
Die Gruppe der Initiatoren der Demonstration agiert unabhängig von den Verbänden. Zu der Demonstration hat sich die Handelskammer noch nicht offiziell geäußert. Die größte Zentrale Wiens, Taxi 40100, wollte zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme zu dem Protest abgeben.
Die Demonstranten treffen sich am 16. April um 11:00 Uhr in der Filmteichstraße. Die Route verläuft bis zum Schwarzenbergplatz. prh
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