Was tun gegen schlechte Verhandlungspositionen bei den Krankenkassen sowie daraus resultierende niedrige Entgelte? Beim Taxi Times Frühjahrsseminar hatten die Vorsitzende des BZP-Fachausschusses Krankenfahrten, sowie ein PR-Profi überraschende Lösungsansätze im Gepäck und der Geschäftsführer eines Umrüstbetriebs die passenden Fahrzeuge auf dem Hof.
Beim von Taxi Times veranstalteten Frühjahrsseminar vergangenen Donnerstag im westfälischen Münster skizzierte Gisela Spitzlei, Inhaberin der gleichnamigen Abrechnungsfirma und Vorsitzende des BZP-Ausschusses Krankenfahrten, die unendliche Geschichte fairer und wirtschaftlicher Entgelte. Beides ist nach wie vor nicht vorhanden und wird von den Krankenkassen durch Ausschreibungen untergraben. Verhindern liese sich das nur mit einem konsequenten Boykott solcher Ausschreibungen und dem Boykott sämtlicher Plattformen. Unternehmen, die zum Dumpingpreis fahren, müssen überzeugt werden, dass sie nicht nur ihrem örtlichen Mitbewerber schaden, sondern noch mehr sich selbst.
Parallel muss in den Verhandlungen der Druck auf die Kassen zunehmen, indem man sich Verbündete bei den Kunden und in der Öffentlichkeit sucht. Hier geht es um die Aufklärung, dass bei Krankenfahrten das Preis / Leistungs-Verhältnis nicht mehr stimmt. Jammern über den Preis ist dabei der falsche Ansatz, die Leistung muss in den Vordergrund gestellt werden.
„In Deutschland werden mittlerweile unzählige Operationen ambulant durchgeführt. Das klappt doch nur, weil wir die Patienten hinbringen und nach der OP zuverlässig wieder abholen“, sagt Frau Spitzlei. Das Taxi sei ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der Krankenversorgung, obwohl sein finanzieller Anteil an den gesamten Gesundheitskosten bei rund zwei Prozent liege.
Solche Aussagen seien wichtige Botschaften, ergänzt PR-Profi Paul Gerlach, der im Anschluss an Frau Spitzlei einen Blick hinter die Kulissen der Medienwelt warf. Um Journalisten für Taxithemen zu sensibilisieren, dürfe man nicht jammern, wie wenig Geld man bekomme, sondern müsse positive Geschichten über die eigenen Leistungen erzählen, untermalt mit aussagekräftigen Fakten.
Zu den positiven Leistungen zählt beispielsweise auch der Einsatz moderner und sicherer Fahrzeuge speziell zur Beförderung von im Rollstuhl sitzenden Personen. Olaf Benning von der Activa GmbH, der beim Seminar gemeinsam mit dem Autohaus Bleker als Gastgeber fungierte, hatte verschiedene Fahrzeuge mitgebracht, an denen die Umrüstlösungen zur Rollstuhlbeförderung besichtigt werden konnten.
In einem Citroen Jumper war beispielsweise das Rolli-Box-System eingebaut, bei dem die hinteren Einzelsitze so an der Außerwand hochgeklappt werden können, dass bis zu vier Rollstühle eingeschoben und fixiert werden können. jh
Hinweis in eigener Sache: Einen ausführlichen Bericht zum Taxi Times Frühjahrsseminar können Sie in der Juni-Ausgabe von Taxi Times DACH nachlesen.