Bei dem selbstfahrenden Uber-Wagen, der im März in Arizona ungebremst eine Fußgängerin überfuhr, war das Notbremssystem willentlich deaktiviert und ein Warnsystem für den Sicherheitsfahrer nicht vorgesehen. Die Fahrerin stand außerdem unter Drogen.
Das geht Reuters zu Folge aus einem Bericht der US-Behörde für Verkehrssicherheit, NTSB, hervor. Alle anderen Systeme des Fahrzeugs hätten ordnungsgemäß funktioniert und die Notwendigkeit zum Anhalten erkannt. Bereits sechs Sekunden vor dem ungebremsten Aufprall mit 63 km/h hätten die Radarsysteme des Volvos die Frau, die ein Fahrrad über die mehrspurige Straße schob, zunächst als ein „unbekanntes Objekt“ erkannt, dann als Fahrzeug und daraufhin als Fahrrad. Der Computer habe variierende Möglichkeiten über den zu erwartenden Fahrweg des Objekts verarbeitet und 1,3 Sekunden vor dem Aufprall das Signal zur Vollbremsung gegeben. Die Fähigkeit zur automatisch eingeleiteten Gefahrenbremsung habe Uber nach eigenen Angaben selber außer Betrieb gesetzt, heißt es in dem Bericht. Damit wollte man „das Potenzial für unberechenbares Verhalten des Fahrzeugs reduzieren.“
Das Fahrzeug selber habe dem Untersuchungsbericht zu Folge auch das Signal gegeben, den Fahrer zu warnen, aber die eine Warneinrichtung war im Uber-Wagen nicht verbaut. Die Sicherheitsfahrerin war während der Fahrt deutlich unaufmerksam und blickte nach unten und nicht auf die Straße. Erst Sekundenbruchteile vor dem Aufprall blickte sie erschrocken nach vorne. Sie wurde positiv auf Cannabis und Methamphetamin getestet. Sie hatte bereits eine vierjährige Haftstrafe wegen zwei schweren Straftaten, Sozialleistungsbetrug und der Versuch eines bewaffneten Raubüberfalls, verbüßt, bevor sie von Uber angestellt wurde.
Verbraucherschützer nannten das Verhalten Ubers „rücksichtslos“. Es sei klar geworden, dass Uber auf öffentlichen Straßen ein Fahrzeug testete, dass nicht sicher gewesen sei und anschließend einen Menschen tötete.
Uber wurde im fußgängerarmen und autofreundlichen Arizona, wo auch andere Konkurrenten selbstfahrende Fahrzeuge unter „Idealbedingungen“ testen, wenige Tage nach dem Unfall die Erlaubnis für Testfahrten entzogen. Uber stellte die Tests freiwillig in den ganzen USA ein und gab vor wenigen Tagen bekannt, seine Erprobungsfahrten in Kalifornien, Pennsylvania und Ontario (Kanada) wieder aufzunehmen und auf diese Staaten zu beschränken. Für Uber, das sich auf einen Börsengang 2019 vorbereitet, sei die Technologie sehr wichtig, sagte CEO Dara Khosrowshahi. Sprecher von Sacramento (Kalifornien), Pittsburgh (Pennsylvania) und Toronto (Ontario) haben sich aber ablehnend geäußert. Sie wollen Ubers Testfahrzeuge nicht, solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen seien und ähnliche Unfälle nicht ausgeschlossen werden können. prh
Symbolfoto: NTSB
Hinweis in eigener Sache: Diese und andere Neuigkeiten aus der Taxibranche können Sie auch jede Woche in unserem kostenlosen Newsletter nachlesen. Am besten gleich anmelden
In was für einen Irrsinn werden Milliarden gepumpt. Nur ein paar durchgeknallte Technikfreaks glauben an diesen Schwachsinn der niemals funktionieren wird. Beide Systeme, also von Menschen gelenkte Autos und die sogenannten Selbsfahrenden, können niemals zusammen funktionieren. Die Tatsache, dass viele Menschen selber gerne Autofahren wird nicht einmal erwähnt geschweige denn Berücksicht. Was für eine Dümmliche Welt. .