Mit schöner Regelmäßigkeit beteiligen sich die Autokonzerne an Fahrvermittlern oder gründen selbst entsprechende Unternehmen. Auch Toyota investiert kräftig in Mobilitätsdienstleistungen.
Der japanische Autokonzern investiert eine Milliarde US-Dollar (umgerechnet rund 850 Millionen Euro) in den asiatischen Fahrdienstvermittler Grab. Laut Medienberichten ist das die höchste Summe, die jemals von einem Autohersteller für ein solches Projekt bereitgestellt wurde.
Grab ist in Asien auf Wachstumskurs – gerade erst wurde das Südostasien-Geschäft von Uber übernommen. Die beiden Rivalen hatten sich einen äußerst kostenintensiven Verdrängungswettbewerb geliefert. Schließlich akzeptierte Uber Ende März einen Deal für die Region, wonach es Minderheitsgesellschafter eines neuen Gemeinschaftsunternehmens mit Grab werden soll. Der asiatische Anbieter aber hat das Sagen – und muss das nun auch finanziell stemmen.
Damit wurde die neue Finanzierungsrunde notwendig. Weitere Grab-Gesellschafter sind Softbank wie auch der Wettbewerber Didi. Insider bewerten Grab jetzt mit zehn Milliarden Dollar, Uber derzeit mit 62 Milliarden Dollar.
Interessant an dem Markt in Asien ist sein rasantes Wachstum. 330 Millionen Internet-Nutzer in Thailand, Singapur, Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Myanmar, den Philippinen und Vietnam versprechen Milliardenumsätze. Grab ist erst sechs Jahre alt, gilt aber als flink und agil und schickt sich an, das Geschäft in der Region zu dominieren – und zu expandieren. Nicht nur das Taxi-Geschäft will man beherrschen, sondern auch andere Dienstleistungen wurden und werden in Angriff genommen, etwa Essenslieferungen oder Bezahlservices.
Toyota wird für sein Milliarden-Engagement zwei Posten übernehmen – im Vorstand und im Verwaltungsgremium von Grab. Für den japanischen Autokonzern ist es schon die dritte Investition in einen Mobilitätsdienstleister – nach Uber und Japan Taxi. Und es dürfte keinesfalls das letzte Investment eines Autoherstellers in diesem Bereich sein, denn die großen Konzerne fürchten künftig Absatzschwierigkeiten ihrer klassischen Fahrzeuge. tm
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