Außerhalb der Städte sind Fahrgäste nachts Mangelware. Die Kosten der Taxi-Unternehmen, insbesondere die Lohnkosten, laufen auch in Zeiten schwacher Nachfrage weiter und stehen oft im Missverhältnis zu den Einnahmen. Gerade im Sommer häufen sich Berichte von Gegenden, in denen die Betriebe nachts keine Wagen mehr auf die Straße schicken.
Lokalzeitungen berichten immer häufiger, dass gerade in der Nacht kein Taxi zu bekommen ist. In Bad Oeynhausen, schreibt die Neue Westfälische, war das Taxi-Unternehmen Joachim Timmerberg bislang rund um die Uhr am Start. Am 1. August ist damit Schluss. „Wir werden sonntags bis donnerstags zwischen 0 und 6 Uhr nicht mehr fahren“, kündigen die Chefs, Janine Borm und Christian Ochs, in der Zeitung an und rechnen vor: „Unsere Fahrer haben teilweise 33 Euro Einnahmen in einer Nacht.“ Bei sechs Stunden mit Mindestlohn von derzeit 8,84 und demnächst 9,19 Euro ein Zuschussgeschäft. Am Bahnhof werden laut Neue Westfälische für die Stellplätze noch zusätzliche Gebühren fällig. Minimum 500 Euro im Jahr verlangt die Stadt seit der Übernahme des Bahnhofes. Bei zweiten Wagen werden schon 1.100 Euro fällig, heißt es.
Nachts ist neuerdings auch bei der Taxigenossenschaft Plauen Ruhe, geht aus einem Bericht der Freien Presse hervor. Außer in der Nacht von Samstag zu Sonntag wird nur noch zwischen 5.30 Uhr bis 22 Uhr gefahren. Viele einstige Mitglieder haben der Genossenschaft inzwischen den Rücken gekehrt, weniger als die Hälfte der 28 Taxi-Unternehmer in der Stadt ist noch Mitglied, so der Bericht. Heißt für den Kunden: In der Vermittlung hebt wochentags nach 22 Uhr niemand mehr ab. Kunden mit kurzfristigen Fahrzielen müssen dann versuchen, einen Unternehmer direkt zu erreichen. Oftmals wohl ein Glücksspiel.
Bringen Dienstpläne eine Lösung?
In Plauen lehnt die Verkehrsbehörde des Landkreises ab, Nachtdienst-Pläne für die Taxifahrer zu erstellen, so schreibt es die Presse. Begründung: keine rechtliche Handhabe. In NRW wird das anders gesehen, denn der zuständige Kreis Minden hat alle Taxiunternehmen in Bad Oeynhausen angeschrieben. Ein entsprechender Dienstplan für die Nachtdienstbereitschaft außerhalb des Wochenendes ist geplant. Thomas Grätz, Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP, hat erst kürzlich auf dem Deutschen Nahverkehrstag in Koblenz darauf hingewiesen, dass die Betriebspflicht ein wesentlicher Bestandteil der Dienstleistung ist. Und da können die Dienstpläne dafür sorgen, dass die Last der Nachtdienste auf breite Schultern verteilt wird.
Es gibt auch Stimmen, die die Tarifpflicht der Nachfrage anpassen wollen – um so die Kosten in der Nacht zu subventionieren. Nicht so heftig, wie es ein amerikanischer Fahrtenvermittler mit seinen oftmals kritisierten dynamischen Preisen tut, aber moderat. In Hamburg werden beispielsweise gerade Erfahrungen gesammelt und in Zeiten erhöhter Nachfrage zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 16 bis 19 Uhr leichte angehobene Tarife verlangt. Der Grundpreis pro Fahrt kostet in dieser Zeit statt 3,50 Euro genau 4,20, die ersten vier Kilometer 2,50 statt 2,45 Euro. Ob dies in kleineren Städten die Probleme in der Nacht beheben könnte, ist unklar. Fest steht nur: „Personenbeförderung muss sicher und bezahlbar bleiben.“ Da sind sich Politiker auf unterschiedlichen Ebenen, Gewerbe und Kunden einig. tm
Symbolfoto: Luc Viatour CC BY-SA 3.0
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Es ist ja nicht so, dass es in den betreffenden Städten nachts kein Taxi mehr gibt. Die Schwierigkeit besteht darin, Kunden und Fahrer zusammenzubringen.
Eine 24-Std-Zentrale zu finanzieren kostet Geld.
Da dies nachts nicht in ausreichender Menge erwirtschaftet wird, muss nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, wie Beide zusammenzubringen sind.
Auch müssen die Dienstleistung keine angestellten Fahrer erbringen. Kurz mal vom Sofa aufstehen und ’ne 1/2 Std später wieder da sein, sollte jedem Unternehmer zuzumuten sein.
Wie also sind Kunde und Fahrer zusammenzubringen ? Eine App ist dazu geeignet. Her damit !
Ich weiß ja nicht, ob ich die Firma hier nennen darf aber „TaxiKomm“ wäre vielleicht eine Lösung. Es ist schade, dass das Taxigewerbe bzw. die Unternehmer vielfach so zersplittert arbeiten und keine Gemeinschaft bilden können, um mit gemeinsamer kundenfreundlicher Dienstleistung die Kunden zufrieden zu stellen und ein positives Image zu hinterlassen. Jeder für sich und alle gegen alle ist die schlechteste aller Lösungen.
Das es in Plauen wochentags Nachts kein Taxi mehr gibt, ist völliger Blödsinn. Die Verantwortlichen dort haben sich bereits vor Monaten für die Nutzung von TAXIKOMM entschieden und damit ist die Versorgung zu, für die Taxiunternehmer vertretbaren sehr geringen Kosten, auch weiterhin gesichert.