Über die Publikationen der Springermedien kündigt Uber den Start seiner App in einer dritten deutschen Stadt an, macht aber ein großes Geheimnis daraus, um welche Stadt es sich handeln könnte.
Der Springer-Verlag ist an Uber finanziell beteiligt und wie so oft gewähren Publikationen aus diesem Hause dem mittlerweile immer mehr geächteten Unternehmen die nötige mediale Plattform, um neue Aktivitäten publik zu machen.
Aktuell berichtete das Portal welt.de von Ubers Plänen, nach Berlin und München in einer dritten Stadt in Deutschland tätig werden zu wollen. „Wir planen noch 2018 die Expansion in eine weitere Stadt in Deutschland“, sagte Uber-Deutschlandchef Christoph Weigler gegenüber Welt am Sonntag.
Allerdings wolle man noch nicht verraten, welche Stadt das sein werde. Die Zeitung tippt auf Frankfurt, dürfte damit aber falsch liegen, denn aus der Taxibranche gibt es deutliche Hinweise, dass man demnächst in Düsseldorf starten wird. Wie Leser gegenüber Taxi Times berichten, habe Uber in Düsseldorf ein Büro angemietet (-Graf-Adolf-Platz) und suche über allerlei (soziale) Kanäle nach Fahrpersonal. Auch die kürzlich bekanntgegebene Kooperation zwischen Rhein-Taxi und mytaxi wurde unter anderem mit dem möglichen Start Ubers begründet.
Dass es überhaupt zu einem Start in einer dritten Stadt kommen kann, ist aus Sicht der Taxibranche schwer nachvollziehbar. Sowohl in Berlin als auch in München arbeitet Uber zwar mit lizensierten Mietwagenpartnern zusammen, diese jedoch verstoßen täglich gegen gültige Gesetze, allen voran gegen die vorgeschriebene Rückkehrpflicht. In München wird deshalb gegen ein Verbot der Uber-App geklagt, doch die bisher angesetzten Verhandlungen wurden bereits mehrfach verschoben.
Uber spielt auf Zeit, weil man hofft, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) Lockerungen zugunsten Ubers enthalten wird. Dass man konkret den Wegfall der Rückkehrpflicht fordert, ist nicht neu, dank der Springer-Medien wird dieser Wunsch in schöner Regelmäßigkeit platziert. Auch in dem oben zitierten Beitrag darf Herr Weigler diese Forderung abermals formulieren – mit nachweisbar falschen Begründungen.
Das Taxigewerbe spricht sich vehement gegen eine Auflockerung des PBefG und damit einem Verlust des Kundenschutzes aus. In München und Nürnberg fanden letzten Dienstag Taxidemos statt, an denen insgesamt 1.000 Taxifahrer und Unternehmer mit ihren Fahrzeugen teilgenommen haben. Auf den daran anschließenden Kundgebungen haben zahlreiche Politiker deutlich zu erkennen gegeben, dass man Uber sehr kritisch sieht und die Gesetzgebung keiner großer Änderungen bedarf. jh
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