In Polens Hauptstadt haben letzte Woche mehrere hundert Taxifahrer protestiert. Sie reihten sich vor dem Justizministerium auf und forderten bessere Kontrollen.
Zielscheibe des Protestes ist bei den Warschauer Kollegen – wie fast überall auf der Welt – der US-Fahrtenvermittler Uber. Das Unternehmen arbeitet mit nicht-lizensierten Fahrern zusammen. Die Taxifahrer werfen einem Bericht des Newsportal „VOA“ zufolge den Laienfahrern vor, den Regeln auszuweichen, an die sich die Taxifahrer zu halten haben.
Durchschnittlich 30-35 Prozent des Geschäftes würden die nicht lizensierten Fahrzeuge der Taxibranche wegnehmen, beklagen die Taxifahrer. Nachts und speziell am Wochenende schätzt man den Anteil sogar auf 70 Prozent. Bis zu 9.000 Taxis seien in Warschau ohne Lizenz unterwegs, sagte Jaroslaw Iglikowski von der Warschauer Taxifahrervereinigung gegenüber VOA. Dieser Zahl stehen 12.500 legale Taxis gegenüber.
Iglikowski und seine Kollegen haben dem polnischen Justizminister eine Petition überreicht, in der auf den volkswirtschaftlichen Schaden für das Land hingewiesen wird. Wegen Uber & Co verliere Polen mehr als 160 Millionen pro Jahr an Steuereinnahmen. Weil man weder den Verkehr lahmlegen noch die Bürger bestrafen wollte, löste sich die Demonstration am Nachmittag noch vor dem Einsetzen des Berufsverkehrs auf.
Warschau ist übrigens offizielle Partnerstadt von Düsseldorf. Auch dort waren letzte Woche mehrere hunderte Taxifahrer zu einem Spontan-Protest zusammengekommen. Vielleicht sollten beide Stadtverwaltungen ihre Partnerschaft nutzen und gemeinsam überlegen, wie man gegen illegale Fahrtenvermittler wirksam vorgeht. jh
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