Das Münchner Taxigewerbe reagiert auf die negativen Schlagzeilen über sexuelle Übergriffe (vermeintlicher) Taxis vom vergangenen Wochenende. Die Genossenschaft will künftig eine Hotline für Frauentaxis anbieten. Ein regionaler Radiosender hilft bei der Fahrerinnensuche.
Es waren üble Schlagzeilen, mit welchen Münchens Boulevardpresse über zwei sexuelle Übergriffe berichtete. Im Fokus stand pauschal das Taxigewerbe, obwohl eines der weiblichen Opfer in mindestens einem der beiden Fälle nachweislich zu einem Taxiwettbewerber ins Auto gestiegen war. Zwar stellten das einige Medien im Nachhinein richtig, doch die Schlagzeilen hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon im Bewusstsein der Kunden verankert.
Auf Initiative des Radiosenders „Gong 96,3“ kündigte die Taxi München eG nun an, eine spezielle Servicenummer zur Bestellung eines Frauentaxis einzurichten. Da aber nur rund fünf Prozent aller Münchner Taxifahrer weiblich sind, startet man gleichzeitig eine Ausbildungsinitiative. Der Radiosender sponsert die Ausbildungskosten für die neuen Kolleginnen.
Beide Münchner Taxizentralen – Taxi München eG und IsarFunk – weisen darauf hin, dass auch bisher die Bestellung einer weiblichen Fahrerin möglich gewesen sei. Die IsarFunk Taxizentrale ist seit vielen Jahren auch Partner der Aktion „Sichere Wiesn“, bei der weibliche Fahrgäste direkt vom Servicepoint des Oktoberfestes nach Hause gebracht werden.
In einem Beitrag der „Welt“ betonen sowohl die Taxi München eG als auch IsarFunk, dass Taxibestellungen über eine Zentrale generell hohe Sicherheit garantieren, weil die Fahrten digital und per GPS genau registriert und die Fahrer namentlich bei der Vermittlung angemeldet seien. Von mytaxi gibt es zu diesem Thema keine Aussagen. Dort werden Fahrten ausschließlich über App vermittelt. jh
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