Die Hypermotion ist eine noch relativ junge Messe. An drei Tagen im November versteht sie sich als Plattform für Networking, Konferenzen, klassisches Messegeschehen und Start-up-Pitches.
Zugegebenermaßen ist die Hypermotion kein Event, welches auf den ersten Blick für das Taxigewerbe interessant zu sein scheint. Aber auch im zweiten Jahr der Frankfurter Messe kamen wieder hochkarätige Sprecher aus Politik, Wirtschaft und Forschung nach Frankfurt am Main, um darüber zu referieren, wie sich die Welt der Mobilität in Zukunft verändern wird. Der Begriff, der diese Änderungen ganzheitlich zusammenfasst, ist die Mobilitätswende und der Schlüssel dazu ist, dem Einvernehmen nach, die Digitalisierung.
So wurde auch auf den verschiedenen Workshops und Konferenzen viel darüber diskutiert, wie einem drohenden Verkehrsinfarkt in den Städten entgegengewirkt werden soll und kann. Die Digitalisierung wurde dabei stehts als Voraussetzung für die notwendige Verkehrswende gesehen. Die Sprecher der Firmen und Institute, wie beispielsweise der DB Regio, Sixt SE und des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, sind sich bei der Vorgehensweise einig. Die intermodale Routenplanung muss her. Dahinter versteckt sich nichts anderes als eine Routenplanung, die nicht beim Wechsel des Verkehrsmittels stoppt, sondern darüber hinaus nahtlos die Route vom Start bis zum Ziel mit Live-Daten plant und auch die Bezahlfunktion integriert.
Dr. Jörg Sandvoß von der DB Regio AG vergleicht diesen Schritt mit der Bildung der ersten Verkehrsverbünde ab Mitte der 60er Jahre. Damals wie heute ein aufwändiges Unterfangen, aber welcher Fahrgast will sich heute noch vorstellen müssen, dass er beispielsweise in München für die Straßenbahn ein anderes Ticket als für Bus oder S-Bahn kaufen muss?
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Argumentation ist der Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Bereich. Neue Fahrtdienstleister oder Car-Sharing-Anbieter konzentrieren ihre Tätigkeit bislang, aus finanziellen Gründen, auf die Metropolen. Dies muss sich in Zukunft ändern, denn will man verstopften Großstädten entgegenwirken, muss man das Umland attraktiver machen und den Pendlern schnellere, günstigere und besser vernetzte Verbindungen anbieten. Nur so können die Pendelstrecken länger werden, ohne die Reisezeit zu verlängern. Hier sehen die Experten eine große Chance in der intermodalen Routenplanung, bemerken aber auch, dass die Arbeitswelt im Wandel ist und mit Homeoffice und der möglichen Arbeit in sogenannten Co-Working Spaces derzeit viel an Flexibilität gewinnt.
Die Hypermotion hat aber auch einen Ansatz vorgestellt, der aus dem Taxigewerbe heraus gewachsen ist. Die Metropolis GmbH und die Holl AG zeigen mit CarlE, wie Sammelverkehre als ALT, AST oder auch von Tür zu Tür digital vermittelt durchführbar sind. Ein echter Hingucker auf dem Messestand war ein in CarlE-Farben foliertes London-Taxi. Dieses E-Fahrzeug, welches auch für den Rollstuhltransport geeignet ist, soll die Innenstädte vor zusätzlicher Schadstoffbelastung schützen.
Neben Fahrzeugen von Jaguar, Mitsubishi und einem elektrischen Vito, der von den Berliner Verkehrsbetrieben als Berlkönig-Showcar zu sehen war, fand sich auch ein Kia Niro 1,6 GDI Plug-in-Hybrid mit Taxiausstattung auf der Messe. sg
Foto: Taxi Times
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