Am weltweiten Taxi-Demonstrationstag am 11. Juni 2014 beteiligten sich auch Taxiunternehmer und Fahrer aus den vier größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München und Köln. Im Fokus der Proteste stand das amerikanische Unternehmen Uber.
Der Milliardenkonzern vermittelt über eine Smartphone-App weltweit Fahrten an Mietwagen- und Privatfahrer. Da dies allerdings in den meisten Ländern gegen geltende Gesetze verstößt, hatten in vielen Städten Europas Taxiorganisationen zu Demonstrationen aufgerufen, um sowohl die zuständigen Behörden als auch die Bevölkerung auf die Risiken einer illegalen Personenbeförderung hinzuweisen. Aus dem deutschsprachigem Raum demonstrierten Taxis aus Berlin, Hamburg, München und Köln. Aus der Schweiz oder Österreich liegen unserem Magazin keine Berichte von ähnlichen Aktionen vor. International gingen Taxiunternehmer in Madrid, Paris, London, Mailand und anderen Städten auf die Straße.
Die höchste Teilnehmerzahl im deutschsprachigem Raum erreichte Berlin. Dort fuhren rund 800 Taxis von drei verschiedenen Startpunkten aus sternförmig in Richtung Olympiastadion. In Hamburg nahmen 200 Taxis teil, in Köln knapp 100. In München konnten sich nur 30 Taxifahrer und Unternehmer zu einer Teilnehme an der internationalen Protestaktion durchringen.
„Die Taxifahrer gehen auf die Straße, weil hier eine rechtswidrige Form der Beförderung stattfindet und das den Wettbewerb verzerrt“, sagte BZP-Präsident Michael Müller den zahlreich erschienenen Medienvertretern. Müller war einer der Hauptredner auf der Berliner Abschlusskundgebung vor dem Olympiastadion.
Der BZP-Präsident wie auch alle anderen Organisatoren der Demonstrationen wiesen auf die illegalen Praktiken hin, mit denen der US-Chauffeurdienst Uber Fahrten vermittelt. Vor allem der Dienst „Uber POP“ sei mit dem deutschen Personenbeförderungsgesetz (PBefG) nicht zu vereinbaren, da hier die Fahrten an Privatfahrer vermittelt werden würden. „Diese Leute betreiben also unser Geschäft, sind allerdings durch keinerlei Gesetze, Regeln oder Vorschriften gebunden“, heißt es in einem während der Demo in München verteiltem Flugblatt der dortigen IsarFunk Taxizentrale. Es gehe nicht darum, einen Konkurrenten madig zu machen. „Es geht darum, ob die Gesetze in Deutschland für alle gelten oder nicht.“