Böser politischer Faux-Pax des Regierenden Berliner Bürgermeisters. Während Berlins Taxler gegen die illegalen Vermittlungspraktiken des Chauffeurdienstes Uber demonstrierten, ließ sich das Stadtoberhaupt mit einer „I love Uber“-Brille fotografieren.
11. Juni 2014: Just als sich in Berlin zwischen 500 und 1.000 Taxis zur Großdemo am Olympiastadion trafen, besuchte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ein Firmengelände, in dem mehrere so genannte Start-Ups agieren. Auch das Berliner Büro des US-Chauffeurdienstes Uber hat dort seinen Sitz und freute sich über den hohen Besuch. Als Geschenk durfte sich Herr Wowereit eine Uber-Brille aufsetzen.
Das Foto wurde wenige Stunden später von Uber auf Facebook gepostet und brachte das Taxigewerbe mächtig in Rage. Schließlich richteten sich die Proteste der Branche genau gegen jenes Unternehmen, das unter dem Namen UberPOP Fahrten an nichtkonzessionierte Privatfahrzeuge vermittelt – was laut Personenbeförderungsgesetz illegal ist.
Wowereit musste sich deshalb während eines IHK-Unternehmerfrühstücks wenige Tage später den erbosten Fragen des Taxigewerbes stellen. „Das Berliner Taxigewerbe ernährt nicht nur 15.000 Bürger dieser Stadt, sondern bezahlt auch mit seinen Steuergeldern und Abgaben Ihr Gehalt als Bürgermeister. Wieso machen Sie dann Werbung für Kriminelle“, wollten beispielsweise Uwe Gawehn und Richard Leipold von den Berliner Taxiverbänden Innung bzw. BTV wissen.
Wowereits Antwort war wenig zufriedenstellend: Er wüsste nicht, dass und ob Uber illegal agiere. Er würde sich allerdings nicht nochmal eine Uber-Brille aufsetzen.
Foto: Facebook