Rund sechs Monate nach seinem Start hat der Ride-Sharing Anbieter Moia seine Verfügbarkeit auf das komplette Stadtgebiet von Hannover ausgedehnt. Eingesetzt wird die doppelte Anzahl der Fahrzeuge. Mit einem Sonderpreis sollen speziell Pendler angesprochen werden.
Seit 1. Februar können Fahrgäste in ganz Hannover einen Shuttle-Bus der VW-Tochter Moia buchen. Je nach Nachfrage werden dabei auch mehrere Fahrgäste zu einer Tour zusammengelegt. Mit der Ausweitung vom bisherigen Innenstadtbereich auf die gesamte Stadtfläche bedient das Unternehmen nun eine Fläche von 204 Quadratkilometern (bisher 114). Waren zum Start noch 35 Fahrzeuge im Einsatz, sind es nun schon 76 Fahrzeuge.
Anders als in Hamburg sind in Hannover aber immer noch alle Shuttlebusse der Marke Volkswagen (T6) mit einem Verbrenner-Motor unterwegs. Moia verspricht allerdings per Pressemeldung, dass man noch in diesem Jahr die ersten Elektro-Fahrzeuge in Hannover einführen und die dafür notwendige Ladeinfrastruktur bauen wolle. Bis spätestens Sommer kommenden Jahres sollen 50 Prozent der gesamten Flotte elektrifiziert sein, zwei Jahre später einhundert Prozent.
Um parallel zur Gebietserweiterung auch die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen (Beobachtungen seitens des Taxigewerbes lassen darauf schließen, dass meist nur eine Person mitfährt bzw. die Fahrzeuge sogar oft ohne Fahrgast kreisen), hat Moia abermals eine Preisdumping-Aktion gestartet. Bis 15. Februar soll jede (Sammel-)Fahrt maximal fünf Euro kosten. Der Preis gilt Montag bis Donnerstag zwischen 6 und 19 Uhr, Freitags 6-17 Uhr. Moia bezeichnet diese Zeitfenster als „Zeiten des Berufsverkehrs“ und hofft, damit ganz speziell Arbeitspendler zum Umstieg zu bewegen.
„Wir sind angetreten, um einer breiten Masse an Menschen attraktive Mobilitätsangebote im urbanen Raum und den angrenzenden suburbanen Gebieten zugänglich zu machen“, sagt Ole Harms, CEO von MOIA. „Dabei wollen wir die bestehende Infrastruktur optimal ausnutzen und gegen Probleme wie Stau, Luftverschmutzung und Lärm wirken. Hannover ist die erste deutsche Stadt, in der wir unser Ridesharing nun flächendeckend ausgerollt haben. Mit der Ausweitung unseres Geschäftsgebietes auf die gesamte Stadt verbessern wir unser Angebot maßgeblich und kommen unserem Ziel erneut ein ganzes Stück näher.“
Moias Ride-Sharing Konzept wurde von der Stadt Hannover auf Basis der so genannten Experimentierklausel nach § 2, Absatz 7 des Personenbeförderungsgesetzes PBefG genehmigt. Der Fachverband Taxi und Mietwagen des GVN und die Taxizentrale „Hallo Taxi 3811“ hatten dagegen geklagt. „Diese Preise sind der verzweifelte Versuch, die völlig unausgelasteten Fahrzeuge vollzubekommen“, äußerte sich dazu bereits vor einigen Monaten GVN-Geschäftsführer Gunther Zimmermann. Ggenüber der neuen Presse legte Zimmermann nun noch einmal nach: „Moia ist eine Nullnummer. Den Effekt, den Moia verspricht, gibt es nicht “. Moia selbst macht gegenüber den Medien keine Angaben zur Auslastung der Fahrzeuge. jh
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In Hamburg sind seit 4-2019 200 elektrische MOIA-Busse im Einsatz.
Es soll auf 500 – im besten Fall auf 1000 Fahrzeuge aufbebaut werden.
Sehr, sehr selten sieht man Stand heute einen Fahrgast, aber man sieht die Busse sehr oft.
Vergleiche:
Hannover 76 Diesel-Fahrzeuge ab 2-2019 auf 204 km² bei etwa 500.000 Einwohnern
Hamburg 200 E-Fahrzeuge ab 4-2019 auf etwa 300 km ² bei etwa 1,8 Mio Einwohnern.
Hat schon jamand mal folgende These geprüft:
VW lässt die E-Antriebe in Hamburg fahren, um den FlottenCO2 Wert abzusenken und um Strafzahlungen zu vermeiden. Vielleicht muss VW deshalb ordentlich Elektrische-Strecken-km zusammenkriegen.. kann jemand dazu etwas sagen?
siehe https://www.kfz-betrieb.vogel.de/co2-grenzwerte-diesen-herstellern-drohen-harte-geldstrafen-a-783428/ “ Jedes Gramm CO2 über dem Grenzwert kostet 95 Euro und muss mit der Anzahl der im Vorjahr in der EU zugelassenen Autos multipliziert werden. So droht alleine VW, die laut der Studie den Wert um vier Gramm überschreiten werden, eine Strafe von 1,4 Milliarden Euro. Für PSA und FCA könnte die Zielverfehlung 600 bzw. 700 Millionen Euro kosten. Daimler und BMW kommen mit 190 bzw. 200 Millionen Euro noch relativ glimpflich davon. „
Danke Maria für diesen Denkanstoß. Wir setzten das mal auf unsere to-do-Liste.