Voraussichtlich ab März soll in Frankfurt am Main das CleverShuttle-Angebot deutlich ausgeweitet werden.
Die Frankfurter Rundschau (FR) schreibt, dass CleverShuttle demnächst auch in Frankfurt am Main mit mehreren Fahrzeugen im regulären Einsatz sein könnte. Auch weiß sie zu berichten, dass die Fahrer bei den Anbietern angestellt seien und sie „nach dem Willen der hessischen Regierungskoalition“ einen Personenbeförderungsschein haben müssten.
Eine Genehmigung durch die Stadt für den Ausbau des Ride-Sharing-Dienstes mit lokal emissionsfreien Fahrzeugen sei bislang noch nicht erteilt worden. Dies könnte aber bis Mitte März geschehen. Aus diesem Grund ist bislang auch nur ein einziges Fahrzeug in Frankfurt im Einsatz, und das fährt mangels Lizenz wenig kostendeckend zum symbolischen Preis im Cent-Bereich die Kunden von A nach B. Zusätzlich soll ein bereits von CDU, SPD und Grünen bewilligter Etatantrag zum Thema Ride-Sharing die mögliche Kooperation von Anbietern wie CleverShuttle mit der Frankfurter Verkehrsgesellschaft (VGF) prüfen. Das Vorhaben zielt darauf ab, die VGF in schlecht angebundenen Randbezirken in den frühen Morgen- und späten Abendstunden bei der Arbeit zu unterstützen. Zitat FR: „Der Etatantrag stellt fest, dass Ride-Sharing eine Möglichkeit ist, die individuellen Autofahrten in der Stadt zu verringern, um die Grenzwerte für Schadstoffe einzuhalten. Das sei angesichts der Gerichtsverfahren zu Fahrverboten, die in der Schwebe seien, geboten.“
Als ein Beispiel, wo so eine Kooperation bereits läuft, nennt die FR die Stadt Lübeck. Tatsächlich aber betreibt dort der ‚Stadtverkehr Lübeck‘ an Wochenenden zwischen 23 und 5 Uhr, mit „Lümo“ fünf eigene elektrisch betriebene Ride-Sharing-Fahrzeuge, lediglich die IT stammt von CleverShuttle. In Lübeck wird pro Fahrgast ein Euro pro Kilometer verlangt und zusätzlich ein gültiges Bus- bzw. Bahnticket. sg
Anmerkung der Redaktion: Aus Sicht des Taxigewerbes wird die Luft in Frankfurt nun immer dünner. Wenn selbst städtische Verkehrsbetriebe lieber auf einen Dienst zurückgreifen, der zunächst noch etabliert werden muss, als auf das bestehende Taxigewerbe, dann läuft irgendetwas schief. Die Frage stellt sich, ob auch in Frankfurt die Politik nach jedem Strohhalm greift, der vermeintlich für bessere Atemluft in der Stadt sorgt, oder ob auch hier fleißige Lobbyisten am Werk sind. Auch die Presse hinterlässt leider nicht den Eindruck, dass sie neutral berichtet. Warum sonst wird mehrfach erwähnt, dass eine Fahrt mit CleverShuttle im Vergleich zum Taxi rund 60% günstiger ist? Sie könnte ebenso gut erwähnen, dass der erwartete Effekt auf die Luftqualität längst widerlegt ist, und dass Ride-Sharing anderenorts nicht so gut angenommen wird wie erhofft. So wird etwa in Berlin gemutmaßt, die Fahrzeuge des Anbieters „BerlKönig“ hätten deshalb getönte Scheiben, weil man diskret mit der Tatsache umgehen wolle, dass häufig nur ein einziger Fahrgast im Fahrzeug sitzt.
Foto: Tanja Schäfe
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