Indonesiens Hauptstadt Jakarta erstickt im Straßenverkehr. Für nur wenige Kilometer brauchen Autofahrer dort eine Stunde und länger. Zu den Verursachern des Verkehrszusammenbruchs zählen auch Fahrtenvermittler wie Grab und Go-Jek.
Die neue Zürcher Zeitung (NZZ) nimmt die geplante Eröffnung einer Metrolinie zum Anlass, Ursachen und Lösungsansätze des Stau-Dilemmas von Jakarta und seiner Region aufzuzeigen. Beispielsweise die Tatsache, dass es nur wenig öffentlichen Nahverkehr gibt. Die jetzt geplante Metrolinie wird die erste U-Bahn der Stadt sein. Ansonsten gibt es noch ein paar Regionalzüge und Buslinien, die in eigenen Spuren am Stau vorbeifahren können.
Und dann sind da noch die unzähligen Fahrzeuge und Motorroller, die für Grab und Go-Jek unterwegs sind. Letztere haben sich heuschreckenmäßig vermehrt. Die beiden im Wettbewerb stehenden Fahrtenvermittler funktionieren nach dem Prinzip von Uber, wobei Grab als noch aggressiver einzustufen ist. Beide füllen seit rund vier Jahren die Lücke im öffentlichen Verkehrsnetz.
„Doch die Taxi-Apps ergänzen den öffentlichen Verkehr nicht nur, sie konkurrenzieren ihn auch“, schreibt die NZZ. Und weiter: „Als die Apps 2015 auf den Markt kamen, sei die Benutzung des öffentlichen Verkehrs um 10 bis 20 Prozent zurückgegangen, sagt Verkehrsexpertin Sufa: «Man reist damit bequem von Tür zu Tür und muss nicht umsteigen.» Doch die Abertausenden von Autos und Motorrädern, die für Grab und Go-Jek unterwegs sind, tragen zusätzlich zur Verkehrsüberlastung bei. Wer den Feierabendverkehr in Jakarta betrachtet, hat den Eindruck, dass mehr Taxi-Motorräder unterwegs sind als private: Go-Jek- und Grab-Fahrer sind an ihren knallgrünen Jacken und Helmen gut erkennbar.“ jh
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