„Skyactiv-D“ heißt das Zauberwort bei Mazda. Unter anderem durch enorm niedrige Verdichtung für einen Diesel und ohne Additive wie AdBlue, die man von Zeit zu Zeit nachfüllen muss, erreichen die Japaner Euro6 und bewahren den Besitzer vor möglichen punktuellen Fahrverboten in der Zukunft.
Doch schon in der Gegenwart überzeugt der 2,2 Liter-Diesel im Mazda 6-Kombi mit bulliger Schubkraft (380 Nm Drehmoment), üppiger Leistung (110 kW/150 PS) und ausgesprochener Sparsamkeit. Im Testmix mit Autobahn, Landstraße und vor allem Stadtverkehr lag der Verbrauch bei 5,3 l/100 km, was eine erträgliche Abweichung vom Normverbrauch (4,9) darstellt. Mit dem 62 Liter-Tank bedeutet dies immerhin 1.170 km Reichweite.
Schlichter Automatik-Wählhebel
Die kann der Taxler genießen, denn rund um seinen Arbeitsplatz verwöhnen ihn hochwertige aufgeschäumte Kunststoffe. Nur an der unteren Mittelkonsole und bei den Türinnenverkleidungen bekamen doch wieder Controller die Oberhand, was sich zum Beispiel bei aufgelegtem Ellbogen nicht schön anfühlt. Die eigentliche Ellbogenauflage weiter unten hingegen fällt ebenso bequem aus wie die auf der Mittelkonsole mit großem Staufach. Das gesamte Cockpit wirkt hochwertig in Material und Verarbeitung. Einzige weitere Ausnahme:
Der Automatik-Wählhebel und die Stufenkulisse sind arg schlicht ausgefallen. Dafür arbeitet die Automatik selbst geschmeidig und mit sinnvollen Gangstufen. Im Zusammenspiel mit ihr wirkt der 2,2-Liter-Basisdiesel recht spritzig. Durchzugsstark ist er ohnehin, denn sein üppiges Drehmoment liegt schon bei 2.000/min an. Der Motor liefert eine faszinierende Kombination aus Potenz und Genügsamkeit. Das führt zu wenigen und dabei sanften Gangstufenwechseln.
Die Option der manuellen Stufenwahl nimmt man praktisch kaum wahr – es sei denn, man möchte auf längeren Bergabfahrten mit niedrigem Gang die Motorbremse nutzen. Die Start-Stopp-Automatik funktioniert prompt und hat eine sehr angenehme Zusatzfunktion: Nur bei stark getretenem Bremspedal wird sie aktiv. Wenn man etwa beim Abbiegen oder im Stop-and-Go-Verkehr nur kurze Stopps erwartet, hält man durch leichtes Pedaldrücken den Motor am Laufen.
Straffes Fahrwerk
Die Übersicht im Mazda 6 Kombi ist sehr gut, sowohl nach vorne und zur Seite, als auch schräg und direkt nach hinten. Rückbänkler fühlen sich auch auf längeren Strecken dank reichlich Platz für Kopf, Knie und zur Seite hin wohl. Bemängeln könnten sie höchstens zu niedrige Kopfstützen.
Der Sitzkomfort ist bis auf etwas zu kurze Sitzflächen sehr gut. Das Einsteigen fällt vorne wie hinten leicht. So macht der Mazda 6 Kombi insgesamt sowohl seinem Besitzer und dessen Fahrern als auch vorübergehenden Fahrgästen das Leben angenehm.
Gleiches gilt fürs Einladen in den großzügigen Kofferraum, der 522 bis 1.664 Liter Gepäck fasst. Bei 4,80 Meter Länge kann man so viel Stauvolumen allerdings auch erwarten. Die Rücksitzlehnen lassen sich dank praktischer Hebel vom geöffneten Kofferraum aus bequem umklappen.
Das Fahrwerk haben die Japaner passend zur dynamischen Optik des Mazda 6 relativ straff ausgelegt. Der verbleibende Komfort ist aber für den Taxialltag ausreichend. Der Wendekreis von 11,8 Metern geht für ein Fahrzeug dieser Größe voll in Ordnung. Zu Brutto-Listenpreisen ab 31.640 Euro ist der Mazda 6 2.2 Skyactiv-D 150 kein ausgesprochenes Schnäppchen, bietet aber schon ab Werk eine umfangreiche Ausstattung. Mit dem üblichen Paket von Intax mit oder ohne Folie ist er am Taxistand eine attraktive Alternative zu vergleichbaren Platzhirschen.