Gestern morgen haben am Flughafen Tegel rund 50 Berliner Taxis eine Protestaktion gestartet. Gegen was genau demonstriert wurde, wurde nicht klar. Die Fahrer hatte sich lediglich über den Aufruf „Jetzt reichts“ in einer Berliner Taxi Facebook-Gruppe organisiert. Trotzdem ist das ein abermaliger Warnschuss gegenüber der Berliner Verwaltung.
Begonnen hatte die Aktion gegen acht Uhr morgens, als zehn Taxis drei Spuren am Terminal A blockierten, so dass der dortige Halteplatz nicht mit genügend Taxis aufgefüllt werden konnte. Später waren dann rund 50 Taxis in einer Kolonne und laut hupend immer wieder um die Flughafenterminals gekreist. Gegen 11 Uhr wurde die Aktion beendet.
Da die Taxis weder Plakate an den Scheiben angebracht hatten, noch im Internet oder den sozialen Medien ein Organisator ersichtlich war, wusste niemand, wogegen sich der Protest der Kollegen eigentlich gerichtet hatte.
Einem Aufruf in der Taxi Gruppe Berlin ist zu entnehmen, dass weitere Aktionen während der nächsten Montage vor dem Roten Rathaus, dem Bundestag und dem Sitz des Bundespräsidenten geplant sind.
Die Gründer und Administratoren der Gruppe hatten sich bereits im Vorfeld von der heutigen Aktion distanziert. Auch die Berliner Taxiverbände und die beiden Taxizentralen waren nicht involviert. Die Nachfrage der Flughafen GmbH bei den Berliner Verbänden, warum man denn heute den Flughafen bestreikt habe, konnte so keiner der Verbände beantworten. jh
Anmerkung der Redaktion: Nur 50 von über 8.000 Berliner probten gestern den Mini-Aufstand. Und trotzdem muss dies als alarmierendes Warnsignal verstanden werden. Berlins Taxigewerbe ist ein Pulverfass, das kurz vor dem Explodieren ist. Die dortigen Taxifahrer sind verzweifelt und wütend über den aus ihrer Sicht aufgelösten Rechtsstaat. Sie müssen täglich beobachten, wie mittlerweile fast mehr Uber-Fahrzeuge am Flughafen unerlaubt auf Fahrgäste warten als Taxis und keiner deren ganz offensichtlich illegales Treiben unterbindet.
Schon vor rund drei Wochen beim bundesweiten Taxiaktionstag hatten sich über 2.000 Taxifahrer in Tegel versammelt. Sie wollten von dort eigentlich im Korso zum Brandenburger Tor fahren, doch eine mangelhafte Polizeiorganisation sowie ein paar gegen die Anweisungen agierende Taxifahrer hatten eine geregelte Abfahrt verhindert. Was folgte, waren vereinzelte (verbale) Angriffe gegen Uber-Fahrer und ein absolutes Verkehrschaos rund um den Flughafen. Die 2.000 Taxifahrer hatten ungeplant den Flughafen lahmgelegt.
Vielleicht lag die Motivation der heutigen Gruppe darin begründet, das Ganze nochmal zu schaffen. Das ist ihnen sicherlich nicht gelungen. In der Bewertung der Aktion geht es allerdings nicht darum, ob das erfolgreich war oder nicht. Entscheidend ist, dass die Wut der Berliner Taxifahrer kaum noch zu bändigen ist. Es genügt mittlerweile nur noch ein kleiner Funke.
Dass es so weit gekommen ist, hat nur einen Hauptschuldigen: Den schwarzen Peeter müssen die Berliner Behörden und deren politisch Verantwortliche ziehen, die seit Jahren trotz unzähliger Hinweise nichts gegen die illegalen Uber-Fahrzeuge unternehmen. Wer wie die Berliner Senatsverwaltung sehendes Auges einen solch eklatanten rechtsfreien Raum schafft, darf hinterher nicht lamentieren, wenn innerhalb dieser Anarchie plötzlich beide Seiten aufeinander losgehen. Lange wird das nicht mehr dauern.
Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther muss die Missstände deshalb jetzt zur absoluten Chefsache machen und auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller muss sich der Sache annehmen. Sich darauf zu verlassen, dass Berlins besonnene Verbandsfunktionäre ihre Taxiunternehmer noch länger befrieden können, könnte nach hinten losgehen.
Das Heft des Handelns liegt einzig und allein in der Hand von Frau Günther und Herrn Müller. Diese beiden müssen kraft ihres Amtes endlich beweisen, dass Berlin vor dem Rechtsmissbrauch durch einen US-Vermittler und seinen Vasallen nicht länger kapituliert. Blieben sie den Beweis weiterhin schuldig, gefährden sie den sozialen Frieden der Hauptstadt und riskieren einen Flächenbrand. Denn Uber treibt sein rechtliches Unwesen auch in München, Frankfurt, Düsseldorf und Köln. jh
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Recht so. Wir müssen endlich die völlige Untätigkeit der Behörden an den Pranger stellen. In Düsseldorf hat die Behörde einer Mietwagenfirma die Erlaubnis entzogen. In Berlin macht das Labo nichts. Und der Herr Müller ist eh unterirdisch unterwegs. Die Ginther kennt nur Radwege und sonst nichts.
Die Situation ist treffend beschrieben.
Wir lassen uns nicht verscheuern!
Senat und Labo sollen sich klar zum Taxigewerbe bekennen und endlich Uber verbieten!!! Die Sondergenehmigungen für clever shuttle und Berlkönig dürfen nicht schleichend ausgeweitet werden…
Es sind genau solche Aktionen, welche Unmut und Unverständnis bei der Taxi-Kundschaft auslösen. Wie soll das helfen, wenn zig Kunden Termine verpassen, weil ein paar Taxler sich anonym zusammenrotten und die Terminalzufahrt blockieren? Die Menschen werden bei erstbester Gelegenheit zur den Mietwagenvermittlern laufen und aufs Taxigewerbe pfeifen. Ich finde sowas stark kontraproduktiv.
…zum teil richtig, aber wer prodiziert diese „kontraproduktivität“??? Habne Sie sich gefragt, warum Herr Müller oder die Frau Günther (die name höre ich zum ersten mal!) sich bis jetzt GAR NICHT ZU UNSEREN SORGEN UND DEMOS GEÄUSSERT HABEN?
Es passiert einfach NiCHTS in diese stadt gegen diese pestartige ausbreitung von illegalen und unfähigen fahrer (die nicht mal blinken können) mit ihren ausgebeulten toyotas und mb die tags und nachst berlin weiter verstopfen und ständig gegen das gesetz verstoßen!
Aber versuchen Sie irgendwo falsch zu parken, dann sind in 2 minuten 3 politessen da und nach 10 min. stehet auch ein abschlepper daneben….!
Unsere geduld ist AM ENDE, weil es passiert seitens der regierung schon seit JAHREN NICHTS; EINAFACH NICHTS!
Deshalb kommt es zu solche verzweifelten reaktionen: die menschen wollen ihren brot behalten, der von nichtskönner mit einem app illegal beraubt wird!
Verstehen Sie das!?
wir als taxifahrer sind kurz vorm platzen !!!!!