Die österreichische Stadt Linz muss seine Schadstoffwerte reduzieren, sonst drohen EU-Strafen. 70 Taxis müssen deshalb ab nächstem Juli abgestellt werden. Gleichzeitig hat die Stadt aber ein Förderprogramm für E-Taxis gestartet – und will diesen per Verordnung sogar Vorrang am Halteplatz gewähren.
Wie der „Kurier“ berichtet, stößt diese Idee auf Widerstand aus dem Taxigewerbe. „Eine Bevorzugung der E-Taxis an den Linzer Standplätzen können wir nicht akzeptieren“, zitiert die Zeitung den Spartenobmann der Oberösterreichischen Wirtschaftskammer, Gunter Mayrhofer. Die Stadt plant, sechs der 20 Linzer Halteplätze aufzusplitten. „Demnach dürfen sich die Chauffeure von E-Taxis gleich an zwei oder drei reservierten Plätzen vor ihren Kollegen mit Autos mit konventionellem Antrieb aufstellen. Sie kommen so bei den Kunden ohne viel Wartezeit zum Zug“, schreibt der Kurier. Mayrhofer empfindet das als existenzbedrohend für seine Taxiunternehmer.
Der FPÖ-Verkehrsdezernent und Linzer Vizebürgermeister Markus Hein spricht im Kurier davon, dass die entsprechende Verordnung zum Taxi-Splitting an den Halteplätzen fertig sei, aber erst im Juli nächsten Jahres gültig werde. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen auch rund 70 der aktuell 430 Linzer Taxis ausgetauscht werden, da ihnen sonst ein Fahrverbot droht.
Sowohl das Land Oberösterreich als auch die Stadt haben daher ein lange angekündigtes Förderpaket verabschiedet. Die Anschaffung eines E-Taxis wird in Linz mit 14.000 Euro gefördert. Für Plug-in-Hybrid-Autos gibt’s die Hälfte. Laut Kurier könnten so aus dem zur Verfügung gestellten Etat zum Start sieben Elektro-Wagen gefördert werden. jh
Anmerkung der Redaktion: Die Stadt setzt mit ihrem umfangreichen Förderprogramm, dessen Höhe viele Taxikollegen im deutschsprachigen Raum vor Neid erblassen lässt, einen beachtenswerten Anreiz zum Umstieg auf Elektro-Mobilität – wohl wissend, dass speziell im Taxibereich der Marketing-Effekt viel größer ist als bei Privatfahrzeugen. Zusätzlich ködert man mit einer Idee der Bevorzugung am Halteplatz.
Linzer Taxiunternehmer und deren gewerbepolitische Vertreter sollten darauf nicht so negativ reagieren, wie es bei dem hier zusammengefassten Zeitungsbeitrag den Eindruck erweckt. Mit einer „Ich bin dagegen-Haltung“ spielt man all den Ubers, Free Nows und anderen in die Karten, welche die Taxibranche als rückwärtsgewandt und ewig gestrig verunglimpfen und stößt darüber hinaus jenen Politikern vor den Kopf, die letzte Woche einer Gesetzesnovelle für mehr Chancengleichheit in der Personenbeförderung zugestimmt haben.
Wer von der Politik etwas haben will, sollte auch bereit sein, etwas anderes zu geben. Ansonsten stehen ganz schnell Clever Shuttle, Moia & Co parat. Dann wird es für die Taxibranche tatsächlich existenzbedrohend…
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Für mich ist das nichts Anderes als Erpressung in eine für das Taxigewerbe ungeeigneten Technologie.
Schämt Euch, solche Methoden anzuwenden !
Zum Thema „elektrisch-Autofahren – mit-Strom-aus-der – Steckdose“ ist leider festzustellen :
es ist wieder mal viel Propaganda unterwegs, völlig vorbei an physikalischen Grundlagen:
Allein schon der Wirkungsgrad von Strom aus der Steckdose im Vergleich zu anderen Energieträger (Diesel, Benzin, Flüssiggas, Erdgas, Wasserstoff, Alkohol u. a…) ist in Bezug auf den ursprünglichen
Energieaufwand einfach nur schlecht.
Dazu kommen jede Menge Probleme mit den für die Batterien und Elektromotoren und anderen elektrischen Baugruppen nötigen Rohstoffen bei Gewinnung, Verarbeitung und Recycling.
Also bitte nicht vorschnell aufs falsche Pferd setzen!
Regenerativ erzeugte Treibstoffe für herkömmliche Verbrennener (kombiniert mit Hybridsystem zur Bremsenergie-Rückgewinnung) halte ich für wesentlich vernünftiger als der Stromwirtschaft den Weg zu ebnen in einen noch nicht erschlossenen Markt.
Viel zu viel Windenergie z. B. wird zur Zeit nicht geerntet, weil konventionelle Kraftwerke Vorrang haben.
Diese nicht genutzte Ökoenergie kann sofort (!) zur CO2 Reduktion beitragen, wenn sie durch Elektrolyse und Karbonisierung zur Umformung in Wasserstoff und Erdgas, Flüssiggas oder andere klassische Energieträger wie Diesel und Benzin genutzt wird.
Mittelfristig ist sowieso die Wasserstofftechnik mit Brennstoffzellen zukunftsträchtiger.
Ansonsten drohen Fehlentwicklungen wie mit der Atomtechnik, die für alle Zukunft Probleme bereitet.
Diese gigantischen Fehlinvestitionen haben damals schon den ökologischen Fortschritt behindert.
Ähnliches droht jetzt.