Die von New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio im Juni auf den Weg gebrachten Regulierungen für Mietwagen sind nun offiziell von der New Yorker Taxi & Limousinen Kommission (TLC) einstimmig angenommen worden. Schlupflöcher bestehen, Probleme werden ausgelagert und Fragen bleiben offen.
Die Stadt New York unternimmt zahlreiche Bemühungen, um die Flut von Mietwagenfirmen (TNC) und deren Fahrzeuge einzudämmen: Seit Februar 2019 Staugebühren. Keine weiteren Zulassungen für Mietwagen in New York City, nun dauerhaft. Eine Beschränkung der Zeit, die Mietwagen in Manhattan südlich der 96sten Straße fahrgastlos verbringen dürfen von jetzt 41% auf 36% und ab August 2020 auf 31%, harte Strafen bis hin zu Konzessionsentzug sind angedroht.
All das zeigt langsam Wirkung und zwingt die beiden größten TNCs zum Handeln. Lyft reagierte bereits mit wiederholten „Aussperrungen“ von Fahrern aus der App, um die Nutzungsraten in einem gewissen Rahmen zu halten. Auch Vertreter von Uber äußerten sich laut New York Daily News entsprechend.
Völlig unerwähnt bleibt in den Zeitungsberichten zum Thema, wie die Stadt New York diese Vorgaben kontrolliert, bzw. kontrollieren kann.
Als Folge der Begrenzung der Mietwagenlizenzen sollen sich die Leasingraten für Mietwagen drastisch erhöht haben (In New York City arbeiten ca. 20% der Mietwagenfahrer mit geleasten Autos). Der Vorsitzende der TLC äußert sich laut ‚am new york‘ etwas flapsig: er hätte Anekdoten gehört, dass die Preise zum Nachteil der Fahrer gestiegen seien, aber man wolle sich darum kümmern, man hätte eine gewisse Autorität.
Die TLC ist die 1971 gegründete New Yorker Behörde für, man könnte sagen, Personenbeförderungslizenzen aller Art und beschäftigt ca. 600 Mitarbeiter. Alle Arten der Personenbeförderung müssen sowohl was das Fahrzeug, als auch was den Fahrer angeht, lizenziert werden. Das betrifft neben Taxis und Mietwagen auch Limousinendienste, Behindertenfahrdienste oder Pendlerbusse (Commuter Vans). Unterschiedliche Angaben auf den Seiten der TLC weisen lizenzierte Fahrzeuge zwischen 130.000 und 200.000 aus. Davon 13.587 Taxen.
Als Uber-Fahrer informiert man sich auf YouTube schnell darüber, wie man auch ohne TLC-Fahrer-Lizenz Geld verdienen kann. Auch Uber bietet auf seinen Internetseiten prompten Service: Zum einen böten sich die Außenbezirke Westchester (nördlich der Bronx), Long Island (östlich von Queens) und Nassau County (zwischen Queens und Long Island) als Operationsgebiete an. Die Uhrzeiten, zu denen an den Universitäten in besagten Gebieten mit Fahrgästen zu rechnen sei, werden gleich mit aufgelistet). Zum anderen wird das Ausfahren von Essen via Uber Eats als Alternative angeboten, das geht auch mit einem Auto und es wird keine TLC-Lizenz benötigt.
Es ist stark anzunehmen, dass die Lösung des bestehenden Verkehrsproblems in New York City und auch anderswo jenseits von Staugebühren (New York/Manhattan), Steuern auf Mietwagenfahrten (San Francisco, Boston) und Beschränkungen von Fahrzeiten ohne Fahrgast (New York) liegt. Eine sehr viel vehementere Deckelung der Zahlen der personenbefördernden Fahrzeuge scheint vielversprechender. Es böte sich das Modell „ÖPNV plus Taxi“ an. ys
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