Ein kleiner Berliner Radiosender (Pi-Radio, Frequenz 88,4 MHz) stellt seinen Sendeplatz alle vier Wochen für eine Stunde Taxiprogramm zur Verfügung. An der Sendung vergangene Woche hatte auch Taxi Times inhaltlich mitgewirkt.
Am 19. September war es wieder so weit: In Urlaubsvertretung des Moderators Rumen Milkow präsentierte Axel Rühle eine einstündige Radiosendung ausschließlich zum Thema Taxi. Rühle ist vielseitig im (Berliner) Taxigewerbe im Einsatz und fungiert dabei unter anderem auch als freier Redakteur für Taxi Times. Aus dieser Tätigkeit heraus konnte er inhaltlich auf zahlreiches Recherchematerial aus der Taxi-Times-Redaktion zurückgreifen und wurde bei der umfangreichen Vorbereitung der Sendung auch von dieser unterstützt.
Um Uber ging es diesmal nur am Rande, denn inzwischen drängen weitere Milliardenkonzerne auf den Markt, die zum Teil mit dem Taxigewerbe kooperieren (Sixt), zum Teil aber auch einen Vernichtungsfeldzug gegen das Taxi führen (Free Now). Über die Aktivitäten beider Player wurde ausführlich informiert, womit gleichzeitig auch die entscheidenden Unterschiede herausgearbeitet wurden.
Auch die vielfältigen politischen Aktivitäten der Gewerbeverbände, von denen manch einer nur wenig mitbekommt, wurden einmal von einer sehr unbürokratischen Seite aus beleuchtet. Wie kann man die drohende PBefG-Novelle noch entschärfen? Wenn die Bundespolitik sich stur stellt, muss man es auch im Bundesrat versuchen, wo die Landespolitiker das Sagen haben. Also machten sich ein paar unermüdliche Gewerbevertreter auf den Weg durch die Länder, und einer von ihnen erzählt davon.
Außerdem geht Rühle auf das Thema Inklusion ein und beleuchtet in deren Zusammenhang mit dem Taxigewerbe stringent aus der Sicht des potenziellen Fahrgastes. Sind Menschen mit körperlichen Einschränkungen heute deutlich mobiler als vor ein paar Jahren? Wie kann das Taxigewerbe dazu beitragen und welche Risiken und welchen Nutzen haben mutige Taxiunternehmer dadurch? Wie mutig müssen sie überhaupt sein, um mitzumachen?
Nach einigen Originaltönen der (Ex-)Bremer und Niedersächsischen Ministerpräsidenten Sieling und Weil geht es gegen Ende der Sendung noch einmal in Richtung Uber bzw. um die Frage, was man deren finanzieller Übermacht entgegensetzen kann. Die Antwort ist die Gründung einer Taxi AG, deren Ziele Hermann Waldner von taxi.eu beschreibt.
Die Sendung konnte über einen Live-Stream im Internet auch von zahlreichen Taxi-Interessierten außerhalb der Hauptstadt live mit- oder in Ruhe nachgehört werden. Laut Pi-Radio taten dies bereits 1.100 Hörer, die insgesamt 2.200 mal klicken und damit sogenannte „Plays“ auslösten. „Ist doch gut für ein Nischenprodukt“, zeigte sich ein Mitarbeiter des Privatsenders mit der Resonanz zufrieden.
Damit alle Interessierten diese Sendung bzw. Teile daraus anhören können, hat Taxi Times die fünf Themen einzeln aufgegliedert in den eigenen YouTube-Kanal aufgespielt – aus Urheberschutzgründen allerdings ohne die eingestreuten Musikbeiträge. Dazu als Bonus der Anfang der Sendung, mit dem Rühle mit ironischem Unterton die Tradition des Stammmoderators fortführt, den öffentlich-rechtlichen „Bildungsauftrag“ zu erfüllen. Über die sozialen Kanäle hat Axel Rühle bereits viel Lob für die Sendung bekommen. Dem können wir uns von der Redaktion nur anschließen.
Die komplette Sendung können Sie hier nachhören.