Knapp acht Prozent aller Grazer Taxis sind mittlerweile E-Taxis. Sie dürfen sich nun über eine Kooperation freuen, die ihnen exklusives und schnelles Laden an diversen Ladepunkten ermöglicht.
Es ist eine in Österreich bisher einmalige Konstellation: Das Unternehmen Energie Graz GmbH, die Wirtschaftskammer Steiermark und Taxiunternehmer haben eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die den Betrieb von E-Taxis künftig deutlich erleichtern dürfte. Sie ermöglicht, dass immer mehr Ladepunkte exklusiv für E-Taxis zur Verfügung stehen.
Aktuell betreibt die Energie Graz 40 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in der Landeshauptstadt der Steiermark. 20 von ihnen sollen an fünf Standorten exklusiv den E-Taxis zur Verfügung stehen, 15 davon als Schnellladesäulen.
„Mit der Schaffung modernster Ladeinfrastruktur und eines attraktiven Tarifs speziell für Taxis soll die Entwicklung für mehr E-Taxis unterstützt und forciert werden“, heißt es dazu von Seiten „Energie Graz GmbH“.
Zum Laden können die Taxiunternehmer auf die firmeneigene Ladekarte des Energieversorgers zurückgreifen, der verspricht, dass man damit uneingeschränkten Zugang zu mehr als 3.700 Ladepunkten in ganz Österreich habe.
Aktuell sind in Graz 650 Taxis unterwegs, 50 davon fahren bereits elektrisch. Durch die Kooperation, an der seitens des Taxigewerbes die Vertreter der Wirtschaftskammer beteiligt waren, seien geringe Reichweiten und mangelnde Ladeinfrastruktur kein Thema mehr. „Die wesentlich günstigeren Betriebskosten und wenigen Verschleißteile bieten den Taxiunternehmern einen betriebswirtschaftlichen Vorteil“, rechnet der Energieversorger vor. „Zudem stellt eine Elektrifizierung der Taxis in Graz eine rasch umsetzbare und wirksame Maßnahme zur weiteren Reduzierung des CO2-Ausstosses dar. Die Stadt Graz nimmt mit dieser Kooperationsvereinbarung eine österreichische Vorreiterrolle ein.
Der Umstieg auf E-Taxis ist auch eine positive, bewusstseinsbildende Maßnahme zur Forcierung der Elektromobilität in der Bevölkerung, denn die Alltagstauglichkeit wird dadurch sichtbar.“
Anmerkung der Redaktion: Welch ein Gegensatz: Während man in einer österreichischen Landeshauptstadt eine alltagstaugliche E-Taxistruktur schafft, muss in der deutschen Bundeshauptstadt das bisher einzige Elektro-Tesla-Taxi aufgeben. Dort haben sich die Ladekosten verfünffacht und die vorhandenen öffentlichen Schnellladesäulen sind meistens besetzt. Die Politik fordert vom Taxigewerbe vehement den Umstieg auf E-Taxis. Man sollte sich Graz als Vorbild nehmen und Berlin als Beispiel, wie es auf keinen Fall laufen sollte.
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