Der Frust diverser Taxi- und Mietwagenunternehmen über die Barmer Krankenkasse wird immer größer. Bei der Fahrtenabrechnung kommt es zu eklatanten Zahlungsverzögerungen. Der GVN berichtet von einzelnen Beispielen, in denen sich betroffene Unternehmer erfolgreich gegen die Barmer gewehrt haben.
So hätte ein Mitgliedsunternehmen „bei der Barmer Krankenkasse so massiv Druck gemacht und der Kasse mit einer Klage gedroht, dass es ihm gelungen ist, einen pauschalen Zuschlag wegen der deutlichen Zahlungsfristverletzung zu erreichen“, schreibt der Verband in seiner wöchentlich erscheinenden Mitgliederinfo.
„Ein anderes großes Unternehmen“, so schreibt der GVN weiter, „hat der Barmer nicht nur Verzugszinsen angekündigt, sondern auch klargestellt, dass man unter diesen Voraussetzungen nicht länger bereit ist, auf Basis der Transportverordnungen zu befördern und abzurechnen.“
Die Patienten müssten dann den Taxipreis bezahlen und sich das Geld anschließend selber bei ihrer Krankenkasse zurückholen. Solche Maßnahmen ergreifen Taxi- und Mietwagenunternehmen nur sehr ungern, weiß der Verband, der diese auch als „drastische Maßnahmen“ bezeichnet, „denn die Bestraften sind die Kunden, die für den Arzttermin auf das Taxi angewiesen sind.“ Wenn Krankenkassen allerdings so schlecht organisiert seien oder aber aus Dreistigkeit Zahlungen hinauszögern, dann müsse auch dieses Mittel recht sein.
Im vorliegenden Fall zeigte die Drohung jedenfalls Wirkung: Die Barmer hat dem Unternehmer erklärt, dass sie unverzüglich zahlen will. jh
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Die Krankenkassen sollten vor allem mal den normalen Tarif bezahlen und aufhören Ausschreibungen für Patientenfahrten zu machen und so Preisdumping zu fördern. Und das für Fahrten die oft zeitaufwendiger sind, weil mehr Service geleistet werden muss. In Zeiten von Uber & Co ist es doch die Krönung, wenn halbstaatliche Unternehmen die Zwangsabgaben kassieren und sogar noch einen Kickback für ihre Ausgaben über steigende Löhne zurückbekommen, mitmachen das Preisgefüge zu zerstören. Und dann noch verspätet zu zahlen ist eine bodenlose Frechheit.
Leider kein Einzelfall. Auch bei uns im Westen scheint sich diese Methode zu verbreiten. Trotz vertraglich vereinbartem Zahlungsziel erhalte ich regelmäßig verspätete Zahlungen der AOK. Neuerdings versuchen Mitgliedskassen des vdek diesen Trend mit offensichtlich und nachweisbar falschen Begründungen zu übernehmen. Im Laufe der darauffolgenden Telefonate und Schriftwechsel stellt sich oft heraus das die von den KK beauftragten Dienstleister in Ignoranz der vertraglichen und gesetzlichen Regelungen Rechnungsbeträge kurzen. Gibt es eine Quote oder Provision für derartige Vorgehensweisen???