Mit dem autonomen Taxi vom Theater nach Hause – für den Potsdamer Oberbürgermeister wurde diese Vision nun zur Wirklichkeit – auch wenn am Ende doch ein wenig geschwindelt wurde.
Bereits im August letzten Jahres hatten Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Ulrike Müller, Chefin des Volkswagen Future Center Europe, eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit für die „Neue Mobilität für Potsdam“ und Umgebung unterzeichnet.
In der brandenburgischen Landeshauptstadt ist eines von weltweit drei Future-Centern des Volkswagen-Konzerns beheimatet, ein Glas-Beton-Bau in der Schiffbauergasse am Tiefen See.
Eine Kooperation zwischen Future Center und des in unmittelbarer Nähe befindlichen Hans Otto Theaters ermöglicht den Theaterbesuchern nach dem Ende der Theateraufführung, per App, ein „fahrerloses Auto“ zu bestellen und ihr Fahrtziel einzutippen. Das Future Center testet dadurch, digitale Anwendungen auf die Bedürfnisse von Menschen hin zu optimieren sowie intelligente Bezahlmodelle und Netzwerke zu entwickeln.
Am vergangenen Freitagabend haben der Bürgermeister und seine Frau nach der Vorstellung das „Event Shuttle“, einen VW T6, für die Fahrt nach Hause genutzt. Sie konnten dadurch einen Einblick in die Zukunft des autonomen Fahrens gewinnen. Vor den Schuberts konnten seit November bereits neun Theaterbesucher an drei Shuttle-Fahrten teilnehmen.
Die App gibt Kommandos und sagt den Fahrgästen, was sie als Nächstes tun müssen: „Anschnallen“, „Starten“ oder „Aussteigen.“
Bis hierher alles schön und gut, aber dieser T6-Bus wird immer noch von einem Fahrer gesteuert – doch die Passagiere sehen nicht ihn, sondern einen Bildschirm, auf dem per Kamera die Windschutzscheibenansicht so täuschend echt projiziert wird, dass man denkt, fahrerlos unterwegs zu sein.
Der Wettbewerb um die beste Technologie für das autonome Fahren ist weltweit in vollem Gange, und auch Volkswagen versucht, den Anschluss an die führenden amerikanischen und chinesischen Unternehmen nicht zu verlieren. Jedoch: Geht es nach diversen Studien, kann es noch Jahrzehnte dauern, bis ein Fahrzeug komplett autonom fährt und auch komplexe Fahrmanöver wie das Fahren über Kreuzungen oder durch Kreisverkehre selbstständig ausführt.
Fazit: Erfolge bei Forschung und Entwicklung sind das eine, die Realität auf der Straße ist das andere. hs
Fotos: Volkswagen, Karoline Wolf
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