Den Besuch des Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz bei der örtlichen Hansa-Funk-Zentrale nutzen die Vorstände, um die Positionen zu spezifischen Taxifragen zu äußern. Bemerkenswert: Vor Uber und Co habe man bei Hansa keine Angst.
Hansa-Funk ist eine der beiden Hamburger Taxizentralen. Der Genossenschaft gehören knapp 410 Unternehmer an, die rund 800 Autos besitzen und mehr als 1.200 Fahrer beschäftigt haben. Die Taxibestellungen werden im hauseigenen Call-Center von rund 60 Mitarbeitern angenommen. Neben der eigenen Flotte betreut Hansa-Funk auch zwölf Partner-Taxizentralen. Jährlich werden insgesamt rund 5,6 Millionen Touren über die Zentrale vermittelt.
Diese Zahlen konnten die Vorstände Dirk Schütte und Thomas Lohse dem Hamburger Ersten Bürgermeister Olaf Scholz präsentieren, als dieser vergangene Woche die Räume und das Call-Center von Hansa-Funk besuchte.
Im anschließenden Gespräch wurden dann die Standpunkte zu Konkurrenten wie Uber und mytaxi und zum Mindestlohn ausgetauscht.
Letzteres wurde von Dirk Schütte ausdrücklich begrüßt, „denn wir wollen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ihrer Arbeit auch leben können.“ Er schränkte allerdings ein: „Wir wollen jetzt Mitte des Jahres prüfen, ob die Taxibetriebe langfristig wirtschaftlich arbeiten können. Falls nicht, müsste gegebenenfalls der Taxitarif noch einmal angepasst werden.“ Bürgermeister Scholz erklärte anlässlich seines Besuchs bei Hansa Funktaxi: „Mit der letzten Tarifanpassung wurde die Voraussetzung für die Zahlung des Mindestlohns geschaffen. Es ist gut, dass sich das Taxigewerbe zum Mindestlohn bekennt.“
Zur Konkurrenzsituation mit Uber und anderen gibt sich Hansa-Funk fast schon arrogant gelassen: „Eine App allein kann noch kein Taxi fahren.“ Man könne sich auch nicht vorstellen, „dass Hamburgerinnen und Hamburger Heuschrecken finanzieren wollen. Wir sind schließlich aus der Region, geben unser Geld in Hamburg aus und identifizieren uns mit der Stadt.“ Hansa Funk vertraut beim Thema App-Bestellung ganz auf die taxi.eu-App mit europaweit 62.0000 angeschlossen Taxis und 160.000 Taxifahrern.
Foto: Linus Weilandt