Nach Oberhausen und Aschaffenburg ergänzen nun mit Heidelberg, Freiburg im Breisgau und Landshut drei weitere Städte den Linienverkehr zeitweise mit Taxis.
Die Freiburger Verkehrs-AG bietet seit dem 1.4. einen kostenlosen Abholdienst für die Mitarbeiter der Krankenhäuser während der Corona-Pandemie, damit diese zuverlässig zu ihrem Arbeitsplatz kommen können, wie das Online-Portal baden.fm berichtet. Die Rede ist von einem „direkten Shuttle-Verkehr zu den Kliniken“ und zurück nach Hause für die Angestellten vierer Krankenhäuser – unter der Bedingung, dass diese in der Stadt wohnen.
Gemeint ist eine Kombination aus Straßenbahnen bzw. Linienbussen, deren Abfahrtszeiten morgens um fünf und abends um elf und zwölf Uhr bereits auf die Dienstzeiten der Krankenhäuser eingestellt worden sind, und Taxis, die die Mitarbeiter nach telefonischer Bestellung auf Kosten der Stadt zu den Haltestellen bzw. von dort nach Hause bringen.
Oberbürgermeister Martin Horn und die Vorstände der Verkehrs-AG loben den unermüdlichen Einsatz und die besonderen Leistungen des Klinikpersonals. Im Netz des Verkehrsanbieters der badischen 230.000-Einwohner-Stadt seien die Fahrgastzahlen durch die Corona-Krise auf unter 30 Prozent gesunken.
Einen Schritt weiter ist man in Heidelberg gegangen. Da hier mangels Nachfrage der Linienverkehr nur noch bis gegen 23 Uhr fährt, hat die Stadtverwaltung den Leitungen von sieben Krankenhäusern Berechtigungen erteilt, ihr Personal spät abends und früh morgens kostenlos mit dem Taxi von und zur Arbeit fahren zu lassen, soweit es nicht auf andere Verkehrsmittel ausweichen kann. Die Berechtigung gilt für Taxis, die der Taxi-Zentrale angeschlossen sind, und für Fahrten innerhalb Heidelbergs zuzüglich elf Umlandgemeinden. Die Kosten trägt komplett die Stadt.
Einen aus Taxisicht noch erfreulicheren Schritt sind die Stadtwerke im niederbayerischen Landshut gegangen. Da in Bayern besonders strenge Einschränkungen wegen der Corona-Gefahr gelten, war die durchschnittliche Auslastung im Linienverkehr durch die 72.000-Einwohner-Stadt nebst drei Umlandgemeinden zuletzt auf ganze zwei Fahrgäste pro Bus gesunken.
Nachdem man abendliche Fahrten bereits mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen gestrichen hatte, sind nun sämtliche Fahrten an Sonn- und Feiertagen vorläufig eingestellt worden. Wie das örtliche Online-Portal wochenblatt.de berichtet, können Angehörige systemrelevanter Berufe an diesen Tagen zum Bustarif mit dem Taxi zur Arbeit und zurück fahren. Den Rest bezahlen die Stadtwerke. Die Erstattung der Taxiquittungen sei unbürokratisch über ein Online-Formular der Stadtwerke geregelt. Diese setzen auch bei der Information ihrer Fahrgäste auf aktuelle Online-Meldungen. So sind an den Haltestellen-Fahrplänen Aushänge mit Hinweisen auf die laufende Aktualisierung, versehen mit QR-Codes, angebracht worden. ar
Hinweis der Redaktion: Bereits am 26. März haben wir über erste Corona-Kooperationen zwischen Stadtwerken und Taxi berichtet, damals am Beispiel Aschaffenburg und Oberhausen.