Der Austausch eines Taxis ist aus vielen Gründen sowohl in organisatorischer wie auch finanzieller Hinsicht ein echter Balanceakt. Die seit der Corona-Pandemie reduzierten Verfügbarkeiten bei den Zulassungsstellen machen eine Planung mittlerweile nahezu unmöglich.
Das Timing beim Fahrzeugwechsel vom alten zum neuen Taxi ist immer wieder ein Balanceakt, insbesondere, wenn man den Verkauf des ausrangierten Fahrzeugs selbst in die Hand nimmt (Selbstvermarktung). Ziel ist es natürlich, den Fahrzeugwechsel möglichst ohne Fahrzeugausfall zu organisieren, denn ohne Taxi lässt sich weder Geld verdienen noch können die Stammkunden bedient werden. Allerdings kann es sich auch kaum jemand leisten, erst mal das neue Auto zu kaufen und auf die Straße zu bringen, bevor das alte dann verkauft werden kann. Und die Selbstvermarktung wird im Zweifel immer wieder einiges mehr einbringen als eine entspannte Inzahlungnahme beim Händler. Die Lösung des Problems liegt da in der zeitgenauen Organisation eines abgestimmten Fahrzeugwechsels, aber die hat es in sich.
Da gibt es also einmal das Zeitproblem: Zeitgleich zum voraussichtlichen Liefertermin sind viele weitere Absprachen mit dem Händler und dem Umrüster notwendig, angefangen bei der leidigen Konfirmitätsbescheinigung, die als erstes beantragt werden will, und endend beim genauen Zulassungstermin für das Neufahrzeug. Und zu guter Letzt muss man dann auch noch hoffen, dass auch die Ordnungsbehörden bei der Konzessionierung des Neufahrzeugs möglichst termingerecht mitziehen. Parallel sondiert man schon mal den Markt und sucht sich einen Käufer für das Altfahrzeug, um auch an dieser Stelle Verzögerungen möglichst zu vermeiden.
Und da gibt es das Geldproblem: Bevor man für das alte Fahrzeug Geld vom Fahrzeugaufkäufer bekommt, muss der Kfz-Brief auf dem Tisch liegen, aber um den Kfz-Brief zu bekommen, muss bei der Bank das Geld auf dem Tisch liegen – ein echtes Henne-Ei-Problem. Autokauf ist halt immer noch ein Bargeldgeschäft, denn bei solchen Summen traut niemand niemanden über den Weg. Also muss bestenfalls alles auf einmal klappen. Um diese Sache noch zu verschärfen, ist das Geld vom Fahrzeugverkauf meist im Rahmen der Finanzierung des neuen Taxis schon fest verplant, sollte also spätestens zur endgültigen Fahrzeugübernahme wieder bei der Bank angekommen sein.
Und genauso wie Bargeld immer noch Pflicht ist, genauso selbstverständlich verkauft man kein noch zugelassenes Fahrzeug, denn wer weiß, wie lange und wohin der Käufer mit dem Auto noch selber fährt und welche Unfälle er baut, bevor es endlich abgemeldet wird – dieses Risiko sollte man natürlich tunlichst vermeiden. Erst wartet man also ab, bis das Neufahrzeug einsatzfähig ist, um dann das Altfahrzeug zügig abzumelden und es zeitnah an den Käufer zu übergeben.
Und hier mischt sich nun neuerdings auch noch Corona ein und gestaltet diesen Balanceakt noch sportlicher: Einfach abmelden war gestern, auch für eine Fahrzeugstilllegung bedarf es heutzutage eines Termins bei der Zulassungsstelle. Und obwohl die Autoindustrie über Absatzschwierigkeiten stöhnt, haben die Zulassungsstellen davon wohl noch nichts gehört. In Oldenburg beispielsweise werden für eine simple Ab- oder Ummeldung Wartezeiten von mehr als zwei Wochen ausgeben und Gerüchten zufolge sollen andere Zulassungsstellen sogar mit Wartezeiten von mehr als zwei Monaten arbeiten.
Natürlich kennt dann jemand jemanden, der jemand kennt und es geht irgendwie doch schneller, aber die Zeiten, wo dieser Verwaltungsakt an einem Vormittag erledigt werden konnte, scheinen vorbei zu sein. Man fragt sich da, ob die Mitarbeiter der Zulassungsstellen wohl auch vier Wochen warten, bevor sie ihr neues Auto auf die Straße bringen oder ob für sie andere Wartezeiten gelten…rw
Da mögen sich andere Städte und Landkreise mal ein Beispiel nehmen. Zulassungstelle in Verden “ Kein Problem ,Taxi wird am Großkundenschalter ohne lange Terminabsprache abgefertigt, ebenso in der Genehmigungsbehörde , alles Hand in Hand .
Zusätzlich funktioniert es in Bremen bei Taxitronic ( Taxi – Rent ) und dem Eichamt in Bremen hervorragen. Zeitabsprachen werden super eingehalten und ,man wird freundlich und zuvorkommend behandelt.
Also, nicht nur meckern liebe Kollegen , sondern lieber mal miteinander arbeiten.
…in Oldenburg bis zu zwei Wochen…., nicht böse sein, ich lach mich Tod. Bei uns war gestern der nächste freie Termin auf der Homepage der 03.12.2020. Auf Nachfrage meinerseits, hieß es ich sollte regelmäßiger Nachschauen, es werden zwischendurch immer mal wieder Termine freigegeben.