Die IHK Regensburg veranstaltete am vierten Juli ihren Taxitag 2016. Für wichtige Themen, die das Taxigewerbe zum Teil akut betreffen, konnte die Kammer hochkarätige Referenten gewinnen.
Es hätten mehr Teilnehmer sein können. So der einhellige Tenor unter den Besuchern des Taxitages der IHK Regensburg. Schließlich waren alle Themen von großer Tragweite für das Taxigewerbe – nicht nur in Regensburg, Franken oder Bayern, sondern deutschlandweit.
So brachte Wolfgang Ziegler (siehe Foto), Vorstand der Taxi-Zentrale Nürnberg, die Unternehmer auf den neuesten Stand zum Thema Fiskaltaxameter. Alte und bisher angewandte Verfahren, wie mangelhaft und unvollständig geführte Schichtzettel, werden in naher Zukunft mit Sicherheit zu Problemen führen. Unternehmen hingegen, die auf sorgfältige Buchhaltung Wert legen, die eine vollständige Einzelaufzeichnung aller Umsätze vorlegen können und die über vom Fahrer unterschriebene Arbeitszeitnachweise verfügen, seien schon zu 75 bis 95 Prozent auf der sicheren Seite. Noch sicherer sei derzeit nur eine INSIKA-Lösung, für die allerdings noch die gesetzlichen Grundlagen fehlen. Außerdem widersprechen sich die bisher sehr spärlichen Verordnungen, Empfehlungen und Durchführungsanweisungen zum Teil selbst.
Taxiunternehmer Peter Köhl berichtete davon, wie er seine Flotte innerhalb weniger Jahre von Diesel auf Hybrid umrüstete. Neben der erheblichen Einsparung von CO2 und Feinstaub, was der gesamten Bevölkerung zu Gute kommt, konnte der Geschäftsführer des Taxicenter Ostbahnhofs auch seine eigenen Betriebskosten erheblich senken. Doch sein gutes Ergebnis war nur dadurch zu erreichen, dass es ihm gelang, auch seine Fahrer dementsprechend zu motivieren. Die Fahrer hingegen, die den Fahrgästen begeistert über „ihr“ Umwelttaxi informieren können, profitieren – neben Boni für sparsames Fahren – auch von einem höheren Trinkgeld.
Doch neben allen finanziellen Anreizen ist es auch geboten, sich über das Bild des Taxis in der Öffentlichkeit Gedanken zu machen. Eine umweltfreundliche Taxi-Flotte trägt erheblich zu einer positiven Wahrnehmung des Gewerbes bei den Kunden bei und könnte bei zunehmendem Konkurrenzdruck zur wichtigen Entscheidungshilfe werden. Ganz abgesehen davon, dass die Einführung einer „blauen Umweltzone“ dazu führen könnte, dass Dieseltaxis bald aus den Innenstädten verbannt werden.
Von eher allgemeiner Art waren die Lösungen, die Siegfried W. Kerler in seinem Vortrag über Unternehmensstrategien anbieten konnte. Der Inhaber von K & K Consult wies unter anderem auf die Herausforderungen hin, denen sich moderne Taxiunternehmen stellen müssen. Darunter sind natürlich der Mindestlohn und der zunehmende Wettbewerb. Tariferhöhungen seien für diese Probleme aber die denkbar schlechtesten Lösungen. Vielmehr sollten sich Unternehmer deshalb um Qualität und Service Gedanken machen. Außerdem kann es zielführend sein, neue Geschäftsfelder zu erschließen, wie Schlüsseldienste, Urlaubsdienste oder Kleintiertransporte. Der Kreativität der Unternehmer sind dort keine Grenzen gesetzt.
Alle drei Vorträge machten aber eines klar: Das Taxigewerbe ist großen Veränderungen unterworfen. Am Markt behaupten werden sich in Zukunft nur die Unternehmer, die eine saubere Buchführung nachweisen können, die sich innovativ den Herausforderungen der Zeit stellen und die bereit ind, sich durch Qualität und Zuverlässigkeit von anderen Angeboten zu unterscheiden. Die IHK Regensburg will dem Gewerbe die dafür notwendige Unterstützung zukommen lassen. tb