Die Münchner Taxiverbände und die beiden Taxizentralen haben einen gemeinsamen Antrag auf Änderung des Taxitarifs gestellt. Dabei soll die Taxifahrt nicht primär teurer werden, sondern die Tarifstruktur einfacher und kundenfreundlicher strukturiert sein – auch mithilfe von Festpreisen.
So will man beispielsweise die bisherige degressive Preisstaffelung wegfallen lassen. Pro Kilometer soll die Fahrt zwei Euro kosten. Aktuell reduziert sich der Preis bei weiteren Fahrten in zwei Staffeln, das macht eine Kostenkalkulation im Vorfeld sehr undurchsichtig.
Auch etliche Zuschläge sollen beim neuen Münchner Taxitarif nicht mehr auftauchen. Kunden müssen dann weder für die Bestellung noch für Gepäckstücke einen Extra-Preis bezahlen. Im Gegenzug dazu steigt der Grundpreis von bisher 3,90 Euro auf nun 4,70 Euro. Einzig der Zuschlag für ein Großraumtaxi bei Mitnahme von mehr als vier Fahrgästen bleibt erhalten (7,50Euro). Da in München dem Fahrradverkehr eine zunehmende Priorisierung gewährt wird, wurde ein Zuschlag für die Fahrradmitnahme (7,50 Euro) beantragt, damit Fahrradkunden bei Regen oder einer Panne mitsamt ihrem Bike gut nach Hause kommen.
Transparente und einfach strukturierte Preise sollen auch den Wettbewerbsnachteil ausgleichen, den Münchens Taxifahrer*Innen gegenüber externen Konkurrenten wie Uber und Free Now haben. Deshalb sollen künftig auch für drei Zonen Festpreise gelten. Fahrten vom einem Gebiet rund um den Hauptbahnhof zum Messegelände )oder umgekehrt) kosten dann 30 Euro, zum Flughafen 70 Euro. Der bisherige Festpreis vom Flughafen zur Messe (67 Euro) bleibt bestehen.
Eindeutiger und klarer sollen die Preise auch bei Bestellungen von Münchner Taxis aus dem umliegenden Speckgürtel werden. Mehrere Gemeinden, die unmittelbar an das Stadtgebiet angrenzen, sollen künftig anfahrtsfrei bedient werden. Wie bei Bestellungen im Stadtgebiet wird der Taxameter also erst nach dem Eintreffen beim Kunden eingeschalten.
Da der Münchner Flughafen weit außerhalb des Stadtgebiets liegt und von den Landkreisen Erding und Freising umschlossen wird, haben die Stadt und die Landkreise identische Taxitarife. Eine Zustimmung zu der nun beantragten Tarifreform ist daher nicht nur von der Münchner Stadtpolitik nötig, sondern auch von den Landkreisen Erding, Freising und München. jh