Der Rendsburger Kreistag hat Mittel für eine besondere Corona-Schutzmaßnahme freigegeben. Ab Januar sollen Menschen ab 70 Jahren vom Linienbus in das Taxi umsteigen können.
Bei der Kreistagsversammlung am vergangenen Freitag ist der Beschluss auf kurzem Wege verabschiedet worden. Mit insgesamt 80.000 Euro will der Kreis Rendsburg in Rendsburg und Eckernförde die sichere Mobilität von Senioren unterstützen. Vorgesehen ist, dass Menschen über 70 Jahren zum Preis vom ÖPNV von Haltestelle zu Haltestelle mit dem Taxi gefahren werden. Die Differenz zum geltenden Taxitarif wird durch die zur Verfügung gestellten Mittel getragen.
Wie in der Kreistagssitzung argumentiert wurde, spricht für diese Unterstützung die Tatsache, dass ganz besonders Menschen über 70 Jahre durch den Corona-Virus gefährdet sind. Als Vorbild für die Maßnahme wird die Stadt Tübingen genannt, dort läuft bereits ein ähnliches Projekt.
Der Rendsburger Taxi-Obmann Addi Bogalski hat bereits die Unterstützung des Taxigewerbes zugesichert und legt ganz besonderen Wert darauf, dass alles getan wird, um sicherzugehen, dass die Unterstützung bei denjenigen ankommt, die sie benötigen.
Wichtig für die Behörde ist, dass es sich um keine Subventionierung des Taxis handelt: „Eine Beförderung von Haltestelle zu Haltestelle ist zudem sachgerecht, da ein reiner Ersatz der Nutzung des ÖPNV angeboten werden soll und keine Subventionierung von Fahrten mit einem Taxi. Die Stadt Tübingen hat dieses Verfahren erfolgreich angewandt, um gerade die bisherigen ÖPNV-Nutzer anzusprechen. Die Nutzerzahlen zeigen, dass das ein richtiger Weg ist.
Der Kreis Rendsburg geht aktuell von rund 30 entsprechenden Fahrten pro Tag aus. Sie sollen ab Januar zwei Monate lang in der Uhrzeit zwischen 9 und 17.30 Uhr in Anspruch genommen werden können. Die monatliche Abrechnung mit dem Kreistag soll, ganz kundenfreundlich, über die Taxiunternehmer abgewickelt werden. Einen ersten Zwischenstand zur Wirksamkeit der Maßnahme soll es Mitte Februar geben. sg
Symbolgrafik: Taxi Times