Die Förderrichtlinie Elektromobilität vom 14. Dezember 2020 wurde jetzt noch einmal in einem zusätzlichen Aufruf beworben. Die Förderung bevorzugt speziell gewerblich eingesetzte Fahrzeuge mit hohen Kilometerlaufleistungen und spricht damit auch das Taxigewerbe an. Zur Entscheidungsfindung beisteuern könnte auch ein Infoseminar am 18. Februar.
Die Subvention vom Bund unterstützt die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und deren zum Betrieb notwendigen Ladeinfrastruktur. Der aktuelle Förderaufruf spricht ganz besonders Unternehmen an, deren gewerbliche genutzten PKW besonders hohe Kilometerlaufleistungen aufweisen, was ja bekanntlich gerade bei Taxis der Fall ist.
Explizit ausgeschlossen sind elektrifizierte Fahrzeuge wie Hybride, Plug-in-Hybride und E-Fahrzeuge, deren Netto-Listenpreis für das Basismodell über 65.000 Euro betragen. Auch Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sind ausgeschlossen, denn der Bund bietet dafür bereits andere Förderpakete.
Eine Voraussetzung für die Bezuschussung ist, dass die E-Fahrzeuge mit mindestens 60 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Kann man bei der Antragsstellung glaubwürdig versichern, dass der notwendige Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, wird der Antrag bevorzugt behandelt.
Leasingfahrzeuge können nur gefördert werden, wenn der Leasinggeber die Förderung beantragt und vollständig an den Kunden weitergibt. Die geförderten Fahrzeuge müssen für mindestens zwei Jahre gehalten werden.
Wichtig für die Antragstellung ist, dass zum 31. März 2021 alle notwendigen Formulare sowohl elektronisch als auch postalisch eingereicht sind. Die Formblätter werden auf der Webseite der NOW-GmbH zur Verfügung gestellt.
Eine Kumulierung mit dem Umweltbonus ist ausdrücklich möglich, während eine Kumulierung mit weiteren staatlichen Fördermitteln ausgeschlossen ist. Allerdings kann es im Einzelfall zulässig sein, weitere Förderungen in Anspruch zu nehmen, sofern sie sich auf einen anderen „Fördergegenstand“ als die Mehrkosten durch den Elektroantrieb bezieht. Allerdings wird der Umweltbonus mit der Fördersumme gegengerechnet. Aus diesem Grund profitieren Fahrzeuge deutlich mehr von der Förderung, die deutlich teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrenner sind .
Damit sich der ganze Aufwand auch für den Antragsteller rechnet, wird die Höhe der Förderung auf mindestens 9.000 Euro netto festgelegt. Die exakte Fördersumme errechnet sich anhand der notwendigen Mehrkosten eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Die mögliche Fördersumme kann anhand einer Excel Tabelle errechnet werden, welche der Projektträger Jülich (PTJ) stets aktualisiert zur Verfügung stellt.
Die NOW-GmbH koordiniert für das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium die Förderprogramme im Bereich nachhaltiger Mobilität. Der einzige Gesellschafter der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW-GmbH) ist Bundesrepublik Deutschland, die durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vertreten wird. Als Projektträger ist die PTJ mit der Umsetzung der Förderung beauftragt.
Wer sich für das Thema interessiert, bekommt auf der Webseite der PTJ weitere Informationen. Die wichtigsten Fragen sind bereits hier beantwortet. sg
Wieder ein mal mehr ein Förderprogramm für die Großkonzerne. Es wird sich wohl kein Taxiunternehmen, oder auch viele Klein- und Mittelständischen Unternehmen zur Zeit über E-Autos gedanken machen. Wer soll sich das im Moment leisten?? Und wann und ob es überhaupt besser wird, steht in den Sternen. Vielleicht ist mein Gedanke zu pessimistisch aber ich denke mal auch sehr realistisch.
Ja, vielleicht ein wenig zu pessimistisch. Nachfolgend ein Auszug aus dem Editorial der heute fertiggestellten Regionalausgabe Taxi Times München: „Ein „weiter so“ auf alter Strecke darf es nicht geben. Uber und Free-Now werden auch nach der Pandemie vorhanden sein und mit ihren Partnern weiterhin bestehende Rechtsvorschriften umgehen. […]
Ein Umdenken wird auch bei der nächsten Fahrzeuganschaffung notwendig sein. Die Stadt wie auch der Flughafen haben schon vor Corona angefangen, die Mobilität neu zu definieren. Sie werden das nach der Pandemie fortsetzen. Auch hier ist es ein Ergebnis der gemeinschaftlichen Bemühungen der Taxivertreter, dass die Stadt bereit ist, das Taxigewerbe bei diesem Wandel mitzunehmen. Jetzt liegt es an den Taxiunternehmern, ob sie sich auf neue Antriebe und eine zusätzliche Klientel (Rollstuhlfahrgäste) einlassen. […] Fazit: Das Taxi hat Zukunft – wenn es gelingt, die nächsten Wochen auch noch zu überstehen und wenn Unternehmer*Innen und Fahrer*Innen bereit sind, nach der Krise auch neue Wege auszuprobieren. Die Weichen dafür kann jeder einzelne jetzt schon stellen. Das hilft vielleicht auch bei der aktuellen Frustbewältigung.“ aus Taxi Times München, Ausgabe 1. Quartal 2021, erscheint am 25.2.
Das ist kein reines Förderprogramm für Grossunternehmen. Als Unternehmer lebt man nicht im Augenblick sondern muss auch die Zukunft im Auge haben. Die Pandemie endet bald. Mithin ist es eigentlich ein Versäumnis des Bundesverbandes einerseits die Verkehrswerte im Sinne des Wechsels auf e-Mobilität nicht ausreichend hinzuarbeiten anderseits den Staat in die Pflicht zu nehmen zb bei Ausschreibungen für schülerbeförderungen auf e-Autos zu setzen und auch e-Taxen/Mietwagen bei Neuzulassungen ab 2025 vorzuschreiben. Vor der Pandemie ging es dem Gewerbe in der Großstadt schlecht, das wird gerne vergessen. Die Pandemie ist an der Krise nicht schuld, lediglich brandbeschleuniger!
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie sich ein Mensch, der nur annähernd intelligent ist und Erfahrung im Taxigewerbe hat, sich ein Dlektroauto kaufen kann.Spätestens wenn er bei – 10 Grad 2 Stunden am Standplatz steht und das Auto den ganzen Tag aufheizen und belüften muss,
wird er feststellen, dass die Gier nach Fördergeldern keine Lösung ist.
@ B.Forster
Wie heizen denn Verbrenner bei minus 10 Grad? Vermutlich mit laufendem Motor, oder? Nicht nur die Umwelt verpestend sondern auch noch teurer als mit einer E-Heizung…
Es gibt kein Gesetz, die Realität nur aus der Verbrennerbrille zu sehen!