Es gibt bestimmt einige Kollegen, die zu Beginn ihrer Schicht hoffen, dass ihnen nichts Schlimmes zustößt und sie wieder gesund nach Hause kommen. Mir geht es genau so.
Es kann einem jederzeit im Taxi Gutes widerfahren, leider auch Böses.
Wie reagiere ich in diesem Moment, komme ich in der Aufregung überhaupt auf den Gedanken, den Taxi-Alarm zu betätigen? Bis heute war ich nie gezwungen, den Alarm auszulösen, und ich wünsche niemandem, je davon Gebrauch machen zu müssen.
Letztes Wochenende wurde in Berlin-Moabit ein Kollege in seinem Taxi von zwei Personen überfallen, und zum Glück wurde er dabei nicht verletzt.
Vor mehr als einem Jahr wurde unser Kollege, Thomas, mit 32 Messerstichen durch einen Überfall von zwei Jugendlichen lebensgefährlich verletzt, und nur mit einer Notoperation hat er überlebt. Die zwei Täter wurden erst vor Kurzem erwischt und in Haft genommen.
Eine Kamera, die den Innenraum aufnimmt, könnte abschreckend wirken und gegebenenfalls einer schnelleren Ergreifung dienen. Doch die Möglichkeiten, uns besser zu schützen, sind aus rechtlicher Sicht eingeschränkt. Ich appelliere daher an den Datenschutzbeauftragten von Berlin, uns für ein „sicheres Taxi“ die Möglichkeit zu geben, dass eine Überfallschutzkamera Aufnahmen eines Fahrgastes vom Beginn bis zum Ende der Fahrt aufnehmen kann. Sie schulden es den Familien!
Hayrettin Simsek ist Taxiunternehmer in Berlin. In seiner Kolumne „Simis Welt“ schreibt der Familienvater, was ihn bewegt.