Für die Vermittlung von Aufträgen agieren die Züricher Taxifahrer*Innen auf selbständiger Basis und zahlen einen monatlichen Funkbeitrag: Das soll sich ab August 2021 ändern. Dann möchte die 7×7 Fahrdienste nur noch mit festangestellten Fahrer*Innen agieren und hat deshalb Verträge mit den 200 angeschlossenen Funkteilnehmern gekündigt.
In Zürich müssen sich 200 selbstständige Taxichauffeure entweder eine andere Vermittlungsplattform oder Taxizentrale suchen oder hoffen, dass sie einen Arbeitsvertrag von 7×7 erhalten, schreibt „Blick.ch“. Monatlich stellt die yourmile AG, das Dachunternehmen der 7×7, eine Vermittlungsgebühr von 1.500 Franken (1.361,67 Euro) an die selbständigen Fahrer*Innen in Rechnung.
Den Grund für das neue Geschäftsmodell bestätigt Roberto Salerno, Head Sales & Marketing von yourmile AG, auf Nachfrage von Taxi Times: „Grundsätzlich ändern wir unseren Business Case vom Haltervertrag zum Angestellten Vertrag. Die Halterverträge kündigen wir und offerieren in Einzelgespräche einen Angestellten Vertrag. Wir wollen zukünftig einen stärkeren Markenauftritt, welcher alle klassischen Elemente des Marketing betrifft.“ Details dazu wolle man zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.
Nicht bei allen Fahrern stoßen diese Pläne auf Zustimmung. Einer von Ihnen, der anonym bleiben möchte, ist wütend und wird bei „Blick.ch“ zitiert. „Wir haben im Corona-Jahr zu 7×7 gehalten und die Vermittlungsgebühren weiterhin bezahlt, obwohl fast nichts los war“. Dass sie jetzt fallen gelassen werden, sei eine riesige Enttäuschung. Auch viele seiner Kollegen würden ihre Freiheiten nicht verlieren wollen.
Ob die selbständigen Chauffeure bei diesem Wechsel des Geschäftsmodells mitziehen wollen und wie viele von den 200 Betroffenen einen Arbeitsvertrag von der yourmile AG über eine weitere Zusammenarbeit als Angestellte/r erhalten werden, bleibt vorerst abzuwarten. hs