Seit kurzem können ältere Menschen in der niederbayerischen Stadt Vilshofen mehrmals im Monat für die Hälfte des Fahrpreises taxifahren. Eine von der lokalen Presse begleitete Testfahrt verlief zufriedenstellend.
Die Passauer Neue Presse PNP berichtete Ende Mai von einer Testfahrt, bei welcher der Ortsvorsitzende des VDK das neue Angebot der Stadt persönlich nutzte und als Berechtigter eine Taxifahrt zum Einkaufen durchführte. Das vorbestellte Taxi stand pünktlich zur Abholung bereit und auch die Rückfahrt per spontaner Bestellung klappte zufriedenstellend. Zudem wurde dem Fahrgast beim Einladen der Einkäufe geholfen, ebenso beim Ausfüllen des Formblatts „Mobilitätszuschuss“.
Jener Zuschuss über die Hälfte des Taxipreises wird allen Vilshofener Bürger*Innen bis zu acht Mal pro Monat gewährt, die mindestens 75 Jahre alt sind oder einen Schwerbehindertenausweis mit einem Grad von mindestens 50 Prozent oder einen Tafelberechtigungsschein haben. Die Fahrten müssen zwischen 6 und 20 Uhr stattfinden. Beauftragt werden dürfen nur die ortsansässigen Taxiunternehmen, z.B. Phoenix und Taxi Traudl.
Das Projekt wurde von der SPD und einer überparteilichen Wählergemeinschaft beantragt und einstimmig im Stadtrat für zunächst zwei Jahre genehmigt. Als Etat wurden dafür insgesamt 3.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Vorreiter ist Vilshofen mit dieser Idee nicht. Ähnliche Projekte gibt es im benachbarten Pocking und in Landshut.
Vilshofens Bürgermeister Florian Gams sieht in dem Projekt auch eine wichtige Unterstützung für die von Corona geplagten Taxibetriebe, die im Vilshofener Dauer-Lockdown seit Dezember vorigen Jahres kaum Kunden hätten. Zudem habe diese Lösung auch klare Vorteile gegenüber den von vielen anderen Gemeinden bevorzugten Bürgerbus: „Das Taxi-Modell ist schneller und mit weniger Verwaltungsaufwand umzusetzen“, sagte Gams. jh
Beitragsfoto: Taxi Times