Auf dem Pariser Autosalon hat Opel seinen neuen Ampera-e vorgestellt. „So geht Elektromobilität: Ab Frühling nächsten Jahres zeigt der neue Opel Ampera-e der Konkurrenz die Rücklichter – mit über 500 Kilometer Reichweite nach NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus, vorläufiger Wert) markiert der Stromer aus Rüsselsheim ein neues Kapitel in der Geschichte der Elektromobilität.“, verkündet Opel vollmundig in Paris, und „Das bisher größte Manko eines Elektroautos – die Angst mit leeren Batterien liegen zu bleiben – ist damit endgültig passé.“
Der aufmerksame Zuhörer wird die Worte „nach NEFZ“ und „vorläufiger Wert“ vernommen haben und als vorsichtige Rückversicherung verstehen, falls es dann doch nicht so weit reicht. Immerhin sind Opel-Mechaniker mit einem Opel Ampera-e tatsächlich von London nach Paris gefahren, ohne nachzuladen und ohne dass der Akku bei Ankunft leer gewesen wäre.
Der neue Ampera-e hat nicht mehr viel mit dem gleichnamigen Vorgängermodell zu tun. Der Neue hat keinen Benzin-Motor als Range Extender mehr. Dafür wurde der Akku-Pack noch einmal vergrößert. Er fährt jetzt rein elektrisch mit Strom aus der Steckdose. Er ist höher geworden und fasst jetzt fünf Personen ungefaltet.
Formell hört sich das nach Taxitauglichkeit an. Man darf gespannt sein, was der neue Opel Ampera-e wirklich kann. Einen Preis hat Opel noch nicht genannt. Eine deutsche Eigenentwicklung von Opel ist der Ampera-e nicht. Technisch entspricht er dem Chevrolet Bolt aus den USA. Vielleicht zahlt es sich für Opel hier einmal aus, das Anhängsel eines US-amerikanischen Großkonzerns zu sein. Zu wünschen wäre es der traditionsreichen Marke nach zurückliegender Durststrecke.
Wilfried Hochfeld