Seit vergangenem Monat ist in Fürstenfeldbruck das erste E-Taxi auf der Straße. Sein Besitzer, Florian Drechsler, ist komplett ohne spezielle E-Taxi Förderung auf den alternativen Antrieb umgestiegen.
Für den Inhaber des Taxibetriebs, der seit über 15 Jahren Selbstständig ist, sind alternative Antriebe nicht neu, mit einer Mercedes B-Klasse, die mit Erdgas betrieben wurde und einem Toyota Prius+ legt das Unternehmen schon seit geraumer Zeit Wert auf einen minimalen ökologischen Fußabdruck.
Jetzt ist die B-Klasse, von einem vollelektrischen Kia e-Niro ersetzt worden, der eine Reichweite von über 400 Kilometer schaffen soll, und im Vergleich zu anderen E-Taxis preislich im Rahmen liegt.
Da bei der Fahrzeugwahl zunächst nur die Antriebsart im Vordergrund stand, hat sich Drechsler bei einem bekannten Taxiumrüster darüber informiert, welche E-Fahrzeuge überhaupt mit einem Taxipaket ausgestattet werden können. Dass es der Kia geworden ist, begründet der Taxiunternehmer, damit, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Reichweite passt.
Einer der Beweggründe für den Umstieg auf die Elektromobilität sind dem Taxiunternehmern auch die aktuellen Spritpreise, denn Drechsler hofft mit seinem E-Auto deutlich bei den Unterhaltskosten zu sparen.
Damit dieser Plan aufgeht, setzt Drechsler auch privat auf erneuerbare Energie und installierte auf seinem Hausdach eine Photovoltaikanlage mit einer kleinen 7,7 kW Pufferbatterie. Aktuell ist das Laden kein Problem, da der e-Niro derzeit nur im 1-Schicht Betrieb eingesetzt wird. Langfristig gesehen ist aber geplant, dass der Wagen im Zweischicht-Betrieb läuft. Dass das funktionieren kann, davon ist Drechsler überzeugt. Wenn dann mal der Strom knapp werden sollte, oder schnell geladen werden muss, dann kann Drechsler auf eine Ladesäule im Ort zurückgreifen, oder aber auf einen nahegelegenen Ladepark in Autobahnnähe zurückgreifen.
Wird der Wagen aber zu Hause geladen, sind kann die neu installierte Wallbox den Wagen mit verschiedenen Programmen laden. Beispielsweise erlaubt der Eco-Mode zum Laden ausschließlich den Überschuss-Strom der PV-Anlage, während der Next Trip Mode zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt für die entsprechende Reichweite gesorgt hat, auch beim Strompreis greift Drechsler auf eine interessante Lösung zurück. Die Kilowattstunde kostet nämlich im Grundpreis immer 20 Cent und der Preis on top errechnet sich durch die aktuelle Börsendotierung. Der Preis steht dann für 24 Stunden fest.
Gerne hätte Drechsler auch eine E-Taxi Förderung wie beim Hamburger Zukunftstaxi, oder eine E-Taxi Förderung wie im 30 Kilometer entfernten München in Anspruch genommen. Auf Nachfrage konnte die Stadt aber leider nicht weiterhelfen. Immerhin konnte Drechsler von der BAFA-Förderung in Höhe von 9.000 Euro und jeweils 900 Euro KfW-Förderung für den PV-Speicher und die Wallbox, profitieren. sg
Beitragsfoto: Florian Drechsler fährt jetzt elektrisch und dass mit dem eigenen Strom.