Ab 2025 sollen österreichweit ausschließlich emissionsfreie Taxis auf den Straßen unterwegs sein. Das Taxigewerbe fordert daher eine Ladeinfrastruktur unmittelbar an den Taxihalteplätzen: In der Stadt Salzburg wird die Umsetzung geprüft.
Noch ist die Zahl der Elektroautos in Salzburg überschaubar. Laut dem Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) gibt es dort aktuell rund 250 Ladestationen. Wenn das Salzburger Taxigewerbes auf die E-Mobilität umsatteln soll, dann reicht diese Ladeinfrastruktur nicht mehr aus und wird sogar als Hauptgrund genannt, warum nicht noch mehr Unternehmer schon jetzt vollelektrisch fahren.
Wie das „orf.at“ berichtet, könnte der Taxistand am Salzburger Makartplatz einer der ersten Standplätze mit Möglichkeit zum Aufladen von Elektro-Taxis sein. „Als Startprojekte haben wir den Makartplatz und den Standplatz in Lehen ausgewählt, das sind zwei Standplätze, bei denen Taxis nicht aufrücken müssen“, sagt der Fachgruppenobmann des Taxigewerbes, Erwin Leitner und fügt hinzu: „Für diese beiden Plätze erheben wir mit dem Land Salzburg die Kosten, denn die Infrastruktur muss unserer Ansicht nach von der Politik übernommen werden. Wenn sich das bewährt, werden wir mehrere Standplätze einrichten.“
Die lange Standzeit beim Laden von E-Autos gilt überall als echtes Problem für die Elektromobilität, aber hier sieht es der Taxiunternehmer Gregor Letter praktischer: Die Stehzeit der Taxilenker könne zum Aufladen der Fahrzeuge verwendet werden. In der Praxis sei es nötig, dass es 24 Stunden lang Lademöglichkeit geben müsse, weil man nicht vorhersagen könne, wann das Taxigeschäft intensiv wird oder wann es zu Stoßzeiten kommt. Es sei deshalb wichtig, dass die Taxilenker*innen während der Wartezeit auf den Standplätzen laden können.
In Ballungsräumen sei es für die Taxiunternehmer viel leichter, in E-Taxis zu investieren als in dünn besiedelten Regionen, das gibt Erwin Leitner zu bedenken: „Im ländlichen Bereich ist es mit den derzeitigen Fahrzeugen fast unmöglich, Elektromobilität im Taxigewerbe zu gewährleisten, denn der Großteil der Fahrten ist nicht geplant und auch nicht planbar und es macht wenig Sinn, wenn das Taxi auf dem Weg zum Flughafen nicht mehr weiterkommt.“
Wie der ORF berichtet, könnten die ersten Salzburger Taxi-Ladestationen frühestens 2023 errichtet werden. hs
Anmerkung der Redaktion: Auch wenn im ländlichen Raum die Herausforderungen für E-Taxis sicher anders gelagert sind, so gibt es dort aber auch diverse Vorteile. Beispielsweise existiert dort deutlich mehr Platz für eine Ladeinfrastruktur auf den Betriebshöfen.
Foto: Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation