Die Solidaritätsaktion der Hamburger Taxifahrer mit der von Corona gebeutelten Kiez-Gastronomie fand am vergangenen Samstag zum 31. und zugleich letzten Mal statt.
Die Freie und Hansestadt Hamburg wird von vielen aus dem Taxigewerbe für das „Hamburger Modell” beneidet: Die Aufsichtsbehörde sorgt dafür, dass jede Verkehrsart im Rahmen der geltenden Gesetze betrieben wird und so ein fairer Wettbewerb entsteht.
Nicht nur in dieser Hinsicht ist Hamburg Vorreiter, sondern auch im Bereich der Solidarität für den Hamburger Kiez seitens der Taxibranche: Zwischen Februar und Oktober 2021 sind Hamburger Taxifahrer*Innen, rund um Henrik „Henni” Moss, mit ihrer „Rollenden Solidarität” für den Kiez gerollt, damit die Gastronomie wieder in Fahrt kommt. Das ist bisher einmalig in Deutschland. Taxi Times berichtete bereits mit Live-Videos auf dem YouTube-Kanal darüber.
Nun lief am letzten Samstag die 31. und zugleich letzte Aktion „#taxikiezgastro“ über die Bühne, und zweiten Mal war unser Redakteur, Berliner Taxiunternehmer und Zweiter Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes e. V., Hayrettin „Simi” Şimşek mit dabei. Um 17.45 Uhr trafen sich die Hamburger Kolleginnen und Kollegen in St. Pauli in der Hafenstraße und stellten ihre Taxis auf dem Parkplatz am Hafen für Fotos und Videos auf. Über die Taxi-Times-Facebook-Seite kann man dazu die Live-Videos anschauen und einen Eindruck von der familiären Atmosphäre bekommen.
Mit Polizei-Begleitung ging die Fahrt über den Millerntorplatz mit einem Zwischenstopp bei Hooters an der Reeperbahn und einer Gratis-Essensverpflegung. Danach wurde ein weiterer kleiner Zwischenstopp beim „Kiezbäcker” eingelegt, um eine vom Konditormeister Thomas Angele liebevoll hergestellte Torte für die finale Aktion abzuholen. Schließlich führte die Fahrt zur finalen Kundgebung in der Gerhardstraße, in der Simi kurz zuvor die Ehre hatte, als erstes Taxi die Kolonne hinter dem Polizeifahrzeug zu führen. Bis dahin hatte Henni die Kolonne mit 20 Taxis geführt. Somit konnte er die Kunstwerke, die zum Freundschaftspreis vom Werbezentrum Hamburg durch David umgesetzt und von Lars Schütze von der Interessengemeinschaft St. Pauli finanziell übernommen wurde, von den anwesenden Künstlern Ray de la Cruz und Lilli Waterkant mitten in der Abschlusskundgebung an seinem beklebten Taxi präsentieren. De la Cruz hatte von Anfang an die Aktion künstlerisch begleitet und seine Liebe zum Kiez bekräftigt.
Die Initiatoren der Licht-Musik-Aktion warteten, wie die letzten 31 Male, auf ihre Kiez-Taxis und begrüßten diese mit einem selbstgemachten riesigen Transparent, bestückt mit vielen Namen der Gastronomen und einem Herz, in das „Henni & Co” geschrieben worden war. So zeigten sie noch einmal ihre Dankbarkeit und würdigten die unermüdlichen Taxifahrer*Innen der „#taxikiezgastro“-Aktion – eine schöne Geste. Die gesponserte Torte von „Der Kiezbäcker” durfte von Simi angeschnitten und an die Teilnehmer verteilt werden. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit Wunderkerzen und einem Lied, das in der Hansestadt jeder kennt: „In Hamburg sagt man Tschüss“.
Die Polizisten der David-Wache führten die Aktion mit ihrer lockeren Art vorbildlich und sicher zum Abschluss. Für ihre hervorragende Arbeit bedankten sich rund um Henni & Co. alle herzlich, ebenso bei allen, die bei der Organisation Hilfe und Unterstützung geleistet hatten.
Mit ihren monatelangen Solidaritätsbekundungen haben die Hamburger Kolleginnen und Kollegen sich einen Platz im Herzen der Hamburger und besonders in St. Pauli erobert.
Beitragsfoto: Dankestorte vom Hamburger „Kiezbäcker“ für die „rollende Solidarität“. Foto: Simi