Mit dem EV6 hat KIA nun ein drittes E-Taxi auf den Markt gebracht. Er ist der erste Stromer der Südkoreaner, der nicht auf einem klassischen Verbrenner-Chassis basiert und bietet viel Potential für den Einsatz als Taxi.
Nach dem KIA e-Soul und dem e-Niro, die bereits im Taxi Times-Test überzeugen konnten, geht der EV6 die E-Mobilität ganz anders an. Die Highlights aus Taxisicht sind sicherlich der günstige Basispreis von rund 37.806,72 Euro netto exklusive BAFA-Förderung und die Möglichkeit, innerhalb von 4,5 Minuten mit bis zu 245 kW Strom für 100 Kilometer zwischenladen zu können, was allerdings die Verfügbarkeit einer entsprechenden Ladesäule voraussetzt.
Vergleicht man die Leistungsdaten der E-Fahrzeuge auf dem Markt, dann zeigt der EV6 die gesamte Bandbreite. Während seine Topvariante den Sprint von null auf einhundert in 3,5 Sekunden zurücklegen soll, lässt es die kleinste Motorisierung mit Heckantrieb und 169 PS vergleichsweise gemächlich angehen. Trotzdem geht der Sprint immer noch in 8,5 Sekunden vonstatten – was für den Einsatz als Taxi mehr als ausreichend ist.
Die Akkukapazität im Einstiegsmodell gibt KIA mit 58 kWh an. Sie soll nach WLTP für eine Reichweite von 394 Kilometern ausreichen. Das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 16,6 kWh/100 KM. Im rein innerstädtischen Betrieb sollen sogar bis zu 578 Kilometer möglich sein. Wer auf den großen Akku mit 77,4 kWh setzt (Reichweite im Schnitt 528 km, innerorts sollen bis zu 740 km möglich sein), muss netto rund 3.300 Euro mehr einkalkulieren. Dafür gibt es aber dann nicht nur den größeren Akku, sondern mit 229 PS auch mehr Leistung. Diese Batterievariante verfügt über ein 800 Volt-System und kann mit bis zu 245 kW geladen werden.
Wer den EV6 bei seinem Händler bestellt, der kann auch direkt ein Kreuz beim Taxipaket machen. Umgerüstet und auf Wunsch auch foliert werden die Fahrzeuge von INTAX in Oldenburg. Das Paket ohne Folierung kostet 600 Euro netto und umfasst eine Taxameter-Vorrüstung inklusive einer entsprechenden Konsole, eine Funk-Vorrüstung, exklusive Antenne und Antennenleitung. Ebenfalls Bestandteil des Pakets ist die Dachzeichen-Vorrüstung mit einer Halterung für HALE oder Kienzle Argo Dachzeichen. Weiterhin wird der EV6 mit einer Taxi-Notalarmanlage und einer zentralen Innenlichtschaltung ausgeliefert.
Für eine Folierung in Hellelfenbein werden zusätzlich 600 Euro in Rechnung gestellt. Bei der Fahrzeugbestellung muss allerdings eine Einschränkung beachtet werden: auf ein Schiebedach muss man leider verzichten, da das Glasdach mit dem Dachzeichen kollidieren würde. In der Einstiegsversion stellt sich die Frage aber nicht, dort kann die Option Glasdach gar nicht erst gewählt werden. sg
Das fahrerorientierte Cockpit ist mit zwei horizontal angeordneten Displays ausgestattet. Der Taxameter fügt sich gut in die Mittelkonsole ein. Fotos: Intax.de
Beitragsfoto: Den KIA EV6 wird mit zwei unterschiedlichen Akkukapazitäten angeboten. Foto: INTAX