Mehrere Halteplätze in Essen sind derzeit gesperrt. Die provisorischen Ersatzorte sind sowohl für Fahrer als auch für Kunden teils schwer zu finden.
Nachdem zunächst lediglich für den weggefallenen Taxi-Halteplatz Kopstadtplatz auf der Rottstraße eine Ersatzhalteplatz sichtbar gewesen sei, habe eine Meldung der größten Essener Taxifunkzentrale gestern Abend dann einen Hinweis und die Entwarnung gebracht: An einem (anderen) Ersatzhalteplatz stehe Kundschaft, die ein Taxi benötige. So stellte sich heraus, dass entgegen erster Annahmen Ersatzhalteplätze eingerichtet sind. Die Standorte seien allerdings so ungünstig gewählt („an irgendeiner versteckten Ecke“), dass Laufkundschaft dort kaum zu erwarten sei, etwa auf der gegenüberliegenden Seite einer Fußgängerzone, wie ein Fahrer gegenüber Taxi Times sagte.
Wie aus der anfänglichen Beschwerde des Kollegen an den Essener Oberbürgermeister hervorgeht, waren die temporären Ersatzhalteplätze zunächst nicht zu finden, so dass Fahrer glaubten, die Halteplätze an den Weihnachtsmärkten seien bis zum Fest ersatzlos aufgehoben worden. Der Kollege schrieb, dass mehrere Taxihalteplätze im Umfeld von Weihnachtsmärkten und Kulturstandorten derzeit nicht benutzt werden dürfen: „Zum allerersten Mal werden die Taxis als Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs und der allgemeinen Daseinsvorsorge weitgehend vom Essener Weihnachtsmarkt ausgesperrt.“
Im Einzelnen nannte der Kollege die Taxi-Halteplätze Theaterplatz am Grillo-Theater sowie Erster Hagen am Kennedyplatz vor dem Motel One, die für Taxis während der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts nicht zur Verfügung stehen. Dies sei „ein Skandal, zumal auch das Grillo-Theater nicht mehr mit dem Taxi erreichbar ist.“
Seine Beschwerde an den Oberbürgermeister, der auf Anfragen erfahrungsgemäß durchaus antworte, allerdings meistens erst, nachdem er sich mit etlichen zuständigen Stellen abgestimmt habe, sei leider dennoch nicht gegenstandslos geworden, denn durch die Situation mit den verlegten Halteplätzen könne man beispielsweise keine Personen unmittelbar am Grillo-Theater absetzen. Hier wünsche er sich weiterhin, dass eine bessere Lösung gefunden wird. ar
Anmerkung der Redaktion: Wenn eine Großstadt mit über einer halben Million Einwohner sich schon in der glücklichen Lage befindet, trotz Corona-Gefahr Weihnachtsmärkte erlauben zu können, dann sollte sie den Besuchern auch die risikoarme An- und Abfahrt unter Meidung von Massenverkehrsmitteln ermöglichen, ggf. mittels Hinweisschildern zu den schlecht zu findenden Halteplätzen.
Beitragsfoto: Norbert Czwienk