In der Silvesternacht wurde einem Taxifahrer seine Hilfsbereitschaft zum Verhängnis. Er wurde von einem Polizeiwagen im Notfalleinsatz angefahren.
Polizeifahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht und akustischem Signal sollte man nicht versuchen aufzuhalten. In den ersten Stunden des Jahres wurde diese Idee einem 41-jährigen Taxifahrer in der Münchner Maxvorstadt zum Verhängnis.
Als der Kollege gegen 1:45 Uhr auf der Ludwigstraße in Richtung Odeonsplatz unterwegs war, sah er laut Polizeibericht auf Höhe der Hausnummer 16 eine Person, die offenbar Hilfe benötigte. Laut Süddeutscher Zeitung handelte es sich um einen augenscheinlich betrunkenen Mann, der vor den Augen des Kollegen eine Brüstung an der Staatsbibliothek herunterfiel.
Der Kollege hielt an, um dem Mann zu helfen. Da er just in dem Moment ein Polizeihorn hörte, wollte der hilfsbereite Fahrer die Gelegenheit nutzen, sofort für Hilfe zu sorgen, und stellte sich auf die Straße, um das mit Sondersignalen fahrende Fahrzeug herbeizuwinken. Unglücklicherweise sah der Polizeibeamte am Steuer den Mann im Dunkeln auf der sechesspurigen Straße zu spät, konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und erfasste ihn. Durch den wuchtigen Aufprall erlitt der Taxifahrer schwere Verletzungen und wurde auf die Straße geschleudert.
Ein Rettungsfahrzeug brachte das Unfallopfer in ein Krankenhaus, wo ein Schädel-Hirn-Trauma und mehrere Knochenbrüche diagnostiziert wurden. Der Mann wurde notoperiert und stationär aufgenommen. Lebensgefahr bestand nicht.
Die Ludwigstraße war in der Silvesternacht in Folge des Unfalls etwa drei Sunden lang zwischen Theresienstraße und Schellingstraßevoll gesperrt. „Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde ein Unfallgutachter zur Unfallstelle herangezogen“, heißt es im Polizeibericht. Den entstandenen Sachschaden beziffern die Behörden auf rund 8.000 Euro. Was aus dem Betrunkenen wurde, dem der Taxler ursprünglich hatte helfen wollen, ist nicht bekannt geworden. ar
Beitragsbild: Fotomontage Axel Rühle
Anmerkung der Redaktion: Wir wünschen dem hilfsbereiten Kollegen nicht nur eine schnelle Genesung von seinen Verletzungen, sondern auch eine gute psychische Verarbeitung des Erlebten.