Auch wenn door2door als Software-Dienstleister eher im Hintergrund tätig war, kennen Viele das bislang in Berlin ansässige Unternehmen. Ganz besonders in Deutschland hat sich door2door mit seiner Mobility-as-a-Service-Software (MaaS) einen Namen gemacht, jetzt wurde das Unternehmen ins Ausland verkauft.
Gekauft wurde door2door von Swvl Inc., einem Unternehmen mit Sitz in Dubai. Swvl und door2door verfolgen große Pläne. Gemeinsam arbeitet man bereits am NASDAQ-Börsengang. Schon heute sind beide Unternehmen in über 20 Ländern auf vier Kontinenten vertreten. Für das Jahr 2022 plant man mit einem Umsatz von 150 Millionen Dollar. Bis 2025 sollen neuen Geschäftsfelder in Europa, Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Peru und USA erobert werden. Dann plant das Unternehmen mit einem Umsatz von über einer Milliarde Dollar.
Sowohl Swvl, als auch door2door sehen den Zusammenschluss als gegenseitige Ergänzung an. Einerseits, weil man bislang in unterschiedlichen Märkten präsent ist, aber auch weil die Kombination von MaaS und TaaS (Transportation-as-a-Service) sich gut ergänzen sollen.
Keine Frage, man hat sich hohe Ziele gesetzt. In der Pressmitteilung von door2door zur Übernahme werden jedenfalls keine kleinen Brötchen gebacken. So werden die door2door Gründer Tom Kirschbaum und Maxim Nohroudi mit markigen Worten zitiert („Gemeinsam mit Swvl bauen wir einen globalen Mobility Champion“). Beide bleiben dem Unternehmen weiterhin erhalten. sg
Anmerkung der Redaktion: Anders als Anbieter mit ähnlichen Software-Lösungen (beispielsweise CleverShuttle) arbeitete door2door in Deutschland vereinzelt auch mit dem Taxigewerbe zusammen. Ihre Hauptkunden sind allerdings kommunale Verkehrsgesellschaften, mit denen man Rufbus-Projekte wie den IsarTiger in München, Loop in Münster, den Hofer Landbus oder FreYfahrt in Freyung realisiert hat. Door2door war bisher ein Berliner Start-Up, jetzt landen die Bestelldaten in Dubai. Da sollte manch ein politisch verantwortlicher (und verantwortungsbewusster) Landrat nochmal genau hinschauen.