Kein Vertreter des deutschen Taxigewerbes war so lange aktiv und so einflussreich wie der am 1.4. verstorbene Berliner Heinz Peter. Taxi Times hat mit Zeitzeugen gesprochen und blickt zurück.
Heinz Peters Karriere vollständig zu erzählen, würde ein dickes Buch ergeben, bestehend aus vier sich überschneidenden Akten. Der erste Akt spielt ausschließlich in Berlin, der zweite deutschlandweit, und der dritte weltweit. An seinem Ende steht eine unerfreuliche Wendung. Der vierte, traurige Akt endet mit Heinz Peters Tod am 1.4.2022.
Wenn es um ein Unikum wie Heinz Peter geht, kann ein Nachruf kein typischer Nachruf sein, da alle Zeitzeugen viel lieber amüsante Anekdoten über den „bunten Hund“ erzählen, die das Andenken am Leben halten, als sich in Trauer und Schwermut zu erinnern. Wir lassen diejenigen sprechen, die ihn kannten.
Eine der ersten überlieferten Stationen aus Heinz Peters Leben, abgesehen von der Volksschule, der Mittelschule und der Lehrerbildungsanstalt Neiße (er wollte eigentlich Lehrer werden) ist Berlin-Lichterfelde, wo er sich in den letzten Kriegstagen vor den Nazi-Häschern versteckte, um nicht als Deserteur standrechtlich erschossen zu werden. Dazu später ein paar Sätze eines Zeitzeugen. Es war nicht die einzige Situation bis 1945, in der er durch Zufall überlebte, und in der er lernte, dass Kämpfen einen retten kann.
Als der Krieg vorbei war, war Heinz ein selbstbewusster, 15-Jähriger Ur-Berliner Junge und begann kurz darauf eine Lehre als Kfz-Handwerker. Die Zeit war von Hunger geprägt, aber so kam er zu Geld und zum Führerschein. Den nutzte er nach seiner Gesellenprüfung 1948, als es wegen der West-Berlin-Blockade keine Autos mehr zu reparieren gab, für andere Zwecke.
In den ersten Nachkriegsjahren war es Taxifahrern in Berlin eine Zeitlang ausschließlich erlaubt, Besatzungssoldaten zu fahren. Die zugehörige Organisation hieß Taxiball, später Taxibal. An seine Erzählung, wie er dort zum Taxifahrer wurde, erinnert sich der ehemalige Taxi-Times-Redakteur Wilfried Hochfeld: „Der diensthabende Sergeant setzte den viel zu jungen Heinz auf einen großen Jeep und wies ihn an, zum Ende des Hofs zu fahren, dort auf der Schmierseife zu wenden, und wieder zurück zu kommen. Zufällig schleuderte der Kleinlaster in der richtigen Richtung und kehrte, ohne Schaden anzurichten, zum Ausgangspunkt zurück. Der Eignungstest war bestanden. Die schicksalhafte Entscheidung im Leben von Heinz Peter war gefallen.“
Schon 1950 hatte er sein erstes eigenes Taxi und war damit Unternehmer. Bei Taxibal arbeitete er sich an die Spitze, wie er es später in unzähligen Organisationen und Gremien tun würde. Drei Jahre später heiratete er seine Anneliese, mit der er bis zu ihrem Tod 2019 zusammen blieb.
1956 wurde die „Innung des Berliner Taxigewerbes“ neu gegründet. Heinz Peter wurde 1958 Beisitzer und dazu Gründungs- und Aufsichtsratsmitglied der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Taxibesitzer (WBT), wo er ein Jahr später in den geschäftsführenden Vorstand aufrückte. Zudem war er Mitbegründer des Funktaxenvermittlungsdienstes. Eine der ersten Errungenschaften, die Heinz Peter nach eigenen Angaben mit durchsetzen konnte, war der ermäßigte Steuersatz für Taxifahrten, nachdem 1968 die Mehrwertsteuer in Deutschland eingeführt worden war.
Lothar Kubig, heute 82-jähriges Ehrenmitglied der „Innung“ und seit Taxisportvereins-Zeiten aktiver Sportler, berichtet über die damalige Zeit: „Als Heinz Peter am 26.11.1969 in West-Berlin zum Innungsvorsitzenden gewählt wurde, hatten wir über 3000 Mitglieder. Unsere Jahreshauptversammlungen fanden meistens im Prälat Schöneberg statt, der war immer ausverkauft. Zu Heinz kamen fast alle Mitglieder, auch als die Versammlungen später im Palais am Funkturm stattfanden.
Er hat immer viel organisiert, nicht nur politisch, es war ihm auch wichtig, dass alle ihren Spaß hatten. Er hat den jährlichen Taxiball ins Leben gerufen. Wir waren -zig mal bei Axel Springer, den er einfach duzte und überredete, jedes Jahr ein Auto für die Tombola zu stiften. Das waren rauschende Feste. Der Diepgen war jedes Mal da. Den hat Heinz auch geduzt.“ Das gleiche galt für die anderen Regierenden Bürgermeister aus Heinz Peters Innungszeit, also Klaus Schütz, Dietrich Stobbe, Hans-Jochen Vogel, Richard von Weizsäcker und Walter Momper, sowie für die Berliner Verkehrssenatoren, die Bundesverkehrsminister und zahlreiche Partner aus Wirtschaft und Industrie.
Auch im Taxisportverein war Heinz aktiv, wie seine damaligen Mitstreiter und Freunde Wolfgang Uecker und Harald Ruf berichten. „Einen besseren Kollegen werden wir nie mehr wiederkriegen. Heinz war ein Garant für Geselligkeit und tolle Weihnachtsfeiern“, wie Uecker sich erinnert.
Als 1970 die ersten Busspuren in Berlin eingeführt wurden, setzte Heinz Peter durch, dass auch Taxen sie benutzen dürfen – ein Coup, für den das Gewerbe ihm heute noch dankbar sein kann, da dies keine Selbstverständlichkeit ist. In vielen anderen Städten sind Busspuren für Taxis tabu.
1974 wurde Heinz Peter Vizepräsident des Bundesverbandes, der damals noch BDP hieß: Bundesverband des Deutschen Personenverkehrsgewerbes. Zudem war er Mitglied in verschiedenen Gremien der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung (BGF).
Doch auch in Berlin erreichte Heinz Peter für das Taxigewerbe weiterhin alles – auf seine spezielle Art. Boto Töpfer, Vorsitzender des Taxiverbandes Berlin, Brandenburg e. V. (TVB), erzählt das so: „Heinz Peter war einfach omnipräsent, hat sich mit größtem Herzblut für die Fahrer auf der Straße eingesetzt. Wenn zum Beispiel ein Halteplatz erweitert oder gegen die Streichung angekämpft werden musste, ist Heinz Peter persönlich in das zuständige Bezirksamt gefahren und hat dort mit den Vertretern, die er alle schon jahrelang kannte, so lange ‚gesprochen’, bis das Bierfass in der Kneipe, in der sie gelandet waren, leer war, und am Schluss hatten die Halteplätze Bestand.“
Ähnlich gesellig beschreibt ihn Thomas Grätz, der von 1991 bis 2019 Geschäftsführer des Bundesverbandes war, der inzwischen BZP (Bundeszentralverband Personengewerbe) hieß: „Die Zusammenarbeit war intensiv, menschlich auch sehr eng, und von ihm konnte ich nicht nur Offenheit der Gesprächsführung, sondern auch Geschick bei der Durchsetzung von Gewerbeinteressen lernen. Er hatte seine ganz eigene Art, Menschen für sich zu gewinnen, wobei dabei nicht zuletzt seine Berliner Schnauze eine gewichtige Rolle spielte. Deshalb war er auch in der Politik und ebenso in der Wirtschaft bekannt wie ein ‚bunter Hund’.“
1980 wurde Heinz Peter Mitglied der Industrie- und Handelskammer zu Berlin und erhielt für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Wie sehr er sich dem Gewerbe verpflichtet fühlte und sich aufopferte, klingt in seinen eigenen, selbstironischen Worten allerdings eher so: „Für euch hab ick meine Leber versoffen.“
Am 4.5.1983 wählten die Gewerbevertreter Heinz Peter zum Präsidenten des Bundesverbandes. Sein Stellvertreter und späterer Nachfolger Hans Meißner weiß noch viel aus der Zeit zu erzählen: „Wir waren uns nicht immer grün, aber man konnte was mit ihm erleben. Heinz war der Außenminister des deutschen Taxigewerbes. Er war äußerst kontaktfreudig und trinkfest, und seine Respektlosigkeit hat ihm alle Türen geöffnet. Die Stärke von Heinz waren persönliche Kontakte, die er auf den samstäglichen Wochenmärkten mit Bezirksbürgermeistern virtuos pflegte. Die hat er sich auf den Wochenmärkten geschnappt, und bei Bockwurst und einem ‚Kurzen’ wurden Termine auf dem ganz kurzen Dienstweg erledigt und lokale Probleme gelöst, die im Büro gar nicht gegangen wären.
1985 oder 86 veranstaltete Heinz in Berlin einen Leitstellenkongress, und er war ja einfallsreich und tat alles für das Gewerbe. Also gab es da für alle Getränke und Würste in einem extra gemieteten und gut geheizten S-Bahn-Zug. Draußen waren minus 18 Grad. Dummerweise hatten die Organisatoren vergessen, dass es in S-Bahnen keine Toiletten gibt. Nachdem eine Menge Bier geflossen war, bahnte sich ein Problem an. Als schließlich alle mal mussten, wurde die S-Bahn angehalten, und die Frauen pinkelten rechts vom Zug und die Männer links. Die Dämpfe, die da aufstiegen, wollte man nicht einatmen.“
1987 gelang Heinz Peter dann sogar der „internationale Durchbruch“: Er wurde zum Präsidenten der International Road Transport Union (IRU), Sektion Taxi und Mietwagen, gewählt. Sein Beisitzer und späterer Nachfolger Jean Paul Gallé aus Luxemburg berichtet aus der Zeit: „Heinz Peter hatte eine entscheidende Qualifikation im Unterschied zu allen anderen IRU-Vorständen: Er war der erste Präsident, der tatsächlich beruflich aus dem Taxigewerbe stammte. Dadurch konnte er uns viel beibringen. Da Heinz nicht so viele Sprachen beherrschte, waren wir auf Teamarbeit angewiesen: Heinz sagte etwas und ich musste übersetzen. Das war umständlich, hat aber funktioniert.
Wir konnten mit unseren Erkenntnissen die EU zu einer Studie animieren, die Schwarz auf Weiß ergab, dass die Taxibranche in jedem Land anders betrachtet werden muss. Das lehrte uns, dass man nicht mit europaweiten Standards arbeiten kann.
Mit Heinz Peter hatten Events oft etwas Amüsantes, etwa in den USA. Er pflegte einen sehr direkten, unkomplizierten Jargon, der uns anderen nicht so geläufig war. Die Amerikaner hatten für Heinz eine Kollegin zum Übersetzen überredet – keine professionelle Dolmetscherin, aber sie konnte gut Deutsch. Die Themen des Taxigewerbes waren allerdings sprachlich so speziell, dass sie ihre liebe Mühe hatte. Als die Fragen an Heinz immer komplizierter wurden, war die Dame irgendwann verloren – und Heinz auch. Also rief er durch den Saal mit 2000 Leuten: Jean Paul, komm mal zu mir rüber, ich versteh’ überhaupt nichts!
Ich habe noch einen sehr persönlichen Moment in Erinnerung, der sich mir einprägte: In Berlin nahm er mich einmal beiseite, um mir einen Ort aus seiner Vergangenheit zu zeigen. Er fuhr mit mir an eine abgelegene Ecke und erzählte, dort habe er sich als 15-jähriger Junge die letzten Kriegstage versteckt, um nicht in der Wehrmacht verheizt zu werden. Die Kaserne, in der er sich eigentlich melden sollte, war weggebombt, und er überlebte wohl auch deshalb, weil niemand mehr da war, der ihn hätte standrechtlich erschießen können.“
1988 bekam Heinz Peter den Verdienstorden des Landes Berlin verliehen, auch weil er neben seinen Ämtern in den Verbänden unzählige ehrenamtliche Tätigkeiten ausübte.
1991 rief er, noch immer 1. Vorsitzender der Berliner Taxi-„Innung“, den Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein ins Leben, also eine Neuauflage der Stiftung, die der „Eiserne Gustav“ seinerzeit zur Unterstützung von Droschkenkutschern gegründet hatte. Lothar Kubig: „Das war immer Heinz’ Herzenswunsch gewesen. Es war ein langer Kampf, bis Heinz eines seiner größten Ziele erreichte, das Gustav-Hartmann-Denkmal an der Potsdamer Brücke. Es ist nicht nur ein Denkmal des Taxigewerbes, sondern auch ein Zeugnis dafür, dass Heinz Peter für die Taxibranche einfach alles tat.“
1995 kam der Fall: Innerhalb eines Jahres wurde Heinz Peter in allen drei Taxiverbänden als Chef abgewählt: in der Berliner „Innung“, im Bundesverband BZP und in der IRU. Immerhin erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der IRU. Der freie Taxi-Times-Redakteur Wim Faber erinnert sich noch an diesen Moment: „Anlässlich seines Ausscheidens als IRU-Vorsitzender nach einer langen und ermüdenden Sitzung, bei der ich kurz die Augen zumachte, scherzte Heinz in seiner Abschiedsrede gleich direkt vom Podium: ‚Ich freue mich auf meine Pensionierung, denn dann kann ich genauso wie die Presse in den hinteren Reihen sitzen und meine Augen ab und zu mal zumachen.’ Heinz war nicht nur im In- und Ausland eine markante Figur und treibende Kraft. Die internationale Taxi-Ausstellung im Berliner Technikmuseum mit Taximodellen aus aller Welt war einmalig. Ich behalte ihn in warmer Erinnerung.“ Im selben Jahr erhielt er den Verdienstorden 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Im offiziellen Nachruf des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen (BVTM), wie der frühere BZP heute heißt, schreibt Geschäftsführer Michael Oppermann: „Während sich die Verbände immer neue Namen gaben, blieb Heinz Peter immer Heinz Peter und war damit außerordentlich erfolgreich. Heinz Peter war kein Diplomat, aber gerade damit sehr erfolgreich auch auf dem politischen Parkett. Im Rückblick auf sein außerordentliches und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnetes Engagement wird Heinz Peter mit diesem Satz zitiert, der ihn vielleicht besser charakterisiert als alles andere: ‚Ick hab nüscht weiter als meene Arbeet jetan.’ Danke.“
Doch Heinz Peter setzte sich nach seiner Abwahl nicht wirklich zur Ruhe. Er übernahm das Ehrenamt des Vorsitzenden des Taxi-Sportvereins Berlin 63 und als weiteres Ehrenamt den Vorsitz des Landesverbandes Berlin-Brandenburg für fünf Jahre1997 wurde er Geschäftsführer der Cabcharge GmbH Deutschland.
In den Verbänden hatte es zu allen Zeiten auch Meinungsverschiedenheiten und Streit gegeben, die später mitunter dazu führten, dass – nach Ansicht vieler Gewerbevertreter – Heinz Peter nicht mehr wie zuvor für seine Verdienste gewürdigt wurde. So erhielt er als erster Präsident des Bundesverbandes keine Ehrenmitgliedschaft. Hans Meißner erinnert sich: „Später gab es dann viel Streit, leider, auch zwischen uns. Aber im Unterschied zu mir war Heinz nie nachtragend. Wenn ein Streit ausgetragen war, wurde am nächsten Tag eben pragmatisch weiter gemacht. Heinz war ein Verbandspräsident aus einem Holz, das es heute nicht mehr gibt.“ Doch mancher Streit ließ sich nicht pragmatisch beilegen, wie Jean Paul Gallé erzählt: „Später, als es Streit gab, Heinz abgewählt wurde und auch ich als sein Nachfolger ins Kreuzfeuer geriet, wechselte Heinz in den TVD. Für meine Begriffe war das keine gute Idee. Ich glaube, nicht nur ich empfand es so, dass Heinz auf der falschen Hochzeit tanzte. Dadurch wurden seine großen Erfolge später leider nicht mehr angemessen gewürdigt. Er war wirklich ein fantastischer Kerl.“
Im tief gespaltenen Gewerbe konnte einer wie Heinz Peter, der von den einen weiter geliebt wurde, bei den anderen nur in Ungnade fallen. Mit dem neu gegründeten „Gegen-Bundesverband“ fokussierte Heinz Peters Wirken sich wieder auf Berlin, wo der TVD-Landesverband sich zu „Taxi Deutschland Berlin“ entwickelte, und in dessen Anfangsjahren neben Heinz Peter vor allem Stephan Berndt und Ertan Ucar die Hauptrollen spielten. Stephan Berndt erinnert sich: „Heinz Peter musste man einfach lieben, denn er war unter den sich gegenseitig zerfleischenden Berliner Gewerbevertretern einer mit Charakter. Nicht immer und nicht für alle leicht zu nehmen, am Ende aber einer, der immer für die Interessen des Taxigewerbes eingetreten ist und letztlich auch allen die Hand reichte.“
Auch heutige Gewerbevertreter schätzen nicht nur Heinz Peters Verdienste, sondern auch ihn selbst als Mensch. So begleitete der Ruheständler noch über lange Zeit Taxi Berlin. Geschäftsführer Hermann Waldner resümiert: „Mit Heinz Peter war es eine tolle, freundschaftliche Zusammenarbeit. Er hat eine einmalig gute Lobbyarbeit gemacht, war perfekt vernetzt und hatte genau die richtige Berliner Mischung aus ‚Herz und Schnauze’, liebenswürdigem Humor und der passenden Frechheit, mit der man bei der Politik etwas erreicht. Er hat das Berliner Taxigewerbe wirklich perfekt verkörpert.
Ich glaube, die hiesige Branche hatte nie wieder so eine Bedeutung wie in Heinz Peters Ära. Er hat sich auch mit Herzblut darum bemüht, das Gewerbe zu einen und die Konkurrenz zwischen den Verbänden zu überwinden. Auch später auf internationaler Ebene hat er sich unerschrocken eingesetzt, ob das in Tokio war oder in New York. Dabei hatte er als Kriegskind nie Gelegenheit, groß Englisch zu lernen, sondern konnte ein bisschen aus der Zeit kurz nach dem Krieg, als West-Berliner Taxifahrer nur die alliierten Soldaten fahren durften. Andere hätten sich das gar nicht getraut. Heinz traute sich alles.“
Als Heinz und Anneliese Peter ihren Lebensabend im Häuschen am Rahmersee genossen, waren es hauptsächlich Hermann Waldner und Jens Schmiljun von Taxi Berlin, die den Kontakt hielten, und nahmen auch Taxi-Times-Redakteur Wilfried Hochfeld mit. Der traf sich mehrmals mit Heinz Peter und ließ sich dessen Leben erzählen: „Heinz Peter habe ich erst sehr spät persönlich kennengelernt. Da war er längst aus allem raus im Taxigewerbe. Er hat sich gefreut, dass sich einer, der noch im Gewerbe aktiv ist, mit ihm beschäftigt. Bis dahin war er von den meisten nur geschnitten worden.
Er hat schnell Vertrauen zu mir gefasst und mir ausführlich aus seinem Leben erzählt. Ich fand seine Sichtweise spannend, wo ich doch selbst gut 40 Jahre in unserem Gewerbe zugebracht hatte. Wir haben uns gut verstanden, obwohl wir zu den aktiven Zeiten eigentlich Gegenspieler waren – er als Vertreter des alteingesessenen Gewerbes, ich aus dem Lager der studentischen Betriebe.
Beeindruckend fand ich sein uneingeschränktes Engagement für sein Gewerbe: Er hat zu seiner aktiven Zeit an allen Abgeordnetenhaus-Sitzungen teilgenommen. Heinz erzählte mir, als er sich zu einer Sitzung einmal verspätet habe, hätte der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Schütz zu den Teilnehmern gesagt: ‚Wir können noch nicht anfangen, die Taxi-Triesel sitzen noch nicht auf der Galerie.’
Heinz Peter war jemand, der sein Leben dem Taxi gewidmet hat. Er war immer einer der Ihren.“ Das Taxigewerbe wird ihm ein ehrendes Andenken gewähren. ar
Beitragsfoto: Taxi Times