Auch wenn man schon viele Jahre hinter dem Lenkrad arbeitet, sollte man jede Gelegenheit nutzen, um seinen Horizont bei einem Fahrsicherheitstraining mit Rollischulung zu erweitern. Insbesondere dann, wenn sowohl Fahrgäste als auch Fahrer davon profitieren.
Zuletzt im Jahre 2020 konnten nicht nur die angeschlossenen Mitglieder der Interessengemeinschaft Taxi Ortenau erfolgreich den Grenzbereich ihrer Fahrzeuge austesten. Vergangenen Samstag war es wieder so weit. Zwischen 7 und 17 Uhr konnte man sein Wissen auf dem Parkplatz P7 der Messe Offenburg vertiefen.
Geladen hatte neben der IG-Ortenau auch die Straßenverkehrsgenossenschaft SVG Baden sowie der Arbeitsmedizinische- und Sicherheitstechnische Dienst (ASD).
Bei meist sonnigem Wetter absolvierten 74 Teilnehmer das umfangreiche Programm. Neben einer allgemeinem Einleitung wurde den Teilnehmer demonstriert, wie man sich vor Rückenproblemen im Auto schützen kann, indem man die Sitzposition hinterm Lenkrad richtig anpasst.
Um das richtige Sitzen ging es im weitesten Sinne auch bei dem nächsten Programmpunkt: Worauf muss man beim Umgang mit Fahrgästen im Rollstuhl achten. Dabei kamen beispielsweise so erstaunliche Details zur Sprache, welches Schuhwerk getragen werden sollte. Hier sprechen die Vorschriften von Sicherheitsschuhen.
Damit sich das Fahrpersonal besser in die Lage der Fahrgäste versetzen kann, gab es auch in diesem Jahr die Gelegenheit, in einem von Taxi-Moßmann zur Verfügung gestellten Inklusionstaxi mitzufahren. Einmal im Wagen verzurrt, konnte man hautnah erleben, wie sich eine Vollbremsung und die Fahrt durch einen Slalom-Parcours für die Fahrgäste im Rollstuhl anfühlt. Selbstverständlich konnte man dann auch die mitgebrachten Fahrzeuge durch die beiden aufgebauten Stationen bewegen.
Am Vormittag besuchten auch noch die Leiterin des Amtes für Straßenverkehr und ÖPNV beim Landratsamt Ortenaukreis, Stefanie Dörfler und nachmittags Kerstin Sacherer, Geschäftsführerin des Bildungswerks des Verkehrsgewerbes Baden, die Schulung. Beide nutzten sogar selber die Gelegenheit, um auch als Teilnehmerinnen an einigen Stationen mit dabei zu sein.
Für den kleinen Hunger zwischendurch hatten der Vorstand und die Mitglieder der IG wieder ein Zelt aufgebaut und genau wie die gesamte Veranstaltung kostenfrei Kaffee und Kuchen sowie kleine Snacks angeboten. Wer wollte, konnte sich mit einer kleinen Spende zugunsten der Kinder-Unfallhilfe erkenntlich zeigen. Am Ende des Tages waren auf diesem Weg rund 350 Euro zusammengekommen.
Neben dem positiven Feedback der Teilnehmer waren sich alle beteiligten Organisationen darüber einig, dass es auch in Zukunft ein Wiedersehen auf dem Parkplatz P7 in Offenburg geben wird. Der nächste Termin am 10. September ist bereits fest eingeplant und wer weiß, vielleicht wird das Programm bis dahin auch noch ausgeweitet. sg
Beitragsfoto: Auf der Rutschmatte wird so mache Gefahrenbremsung zu einer ganz neuen Erfahrung. Foto Schmid
Alle Fotos in diesem Beitrag: Quelle Schmid