Erst vor kurzem hat KIA den neuen Niro EV vorgestellt, plant allerdings derzeit nicht, den Wagen auch als Taxi anzubieten. Dass man sich über das Thema Gedanken macht, zeigen erste Fotos eines Taxis, das für den Bedarf koreanischer Taxifahrer ausgelegt ist. Dort greift man allerdings nicht auf den Niro EV zurück.
Nachdem die erste Generation des KIA e-Niro sich bereits im Taxibetrieb bewährt hat, war die Vorfreude auf das neue Auto recht groß. Mit einem Taxipaket für das Nachfolgemodell Niro EV wird man allerdings vorerst nicht rechnen können. Dafür überrascht der Hersteller mit einem PBV (Purpose-built-Vehicle), was so viel bedeutet wie ein speziell für einen Zweck entwickeltes Fahrzeug. Die Basis für das auf die Personenbeförderung ausgerichtete Auto stellt allerdings nicht der neue Niro EV, sondern sein Vorgänger, der e-Niro.
In der Presseerklärung, die der Konzern ausgesendet hat, wird interessierten Taxi-Unternehmern allerdings direkt der Zahn gezogen. In Deutschland soll die spezielle Taxi-Variante des e-Niro, die als Niro Plus vorgestellt wird, nicht erhältlich sein. Interessant ist das Konzept dennoch allemal, denn die speziellen Taxi-Details beziehen sich nicht in erster Linie auf eine in Deutschland übliche Folierung in Hellelfenbein oder eine Taxameter-Vorrüstung, sondern beinhalten Modifikationen am Fahrzeug selbst.
Die wohl auffälligste Neuerung ist das „Hochdach“. Um den Insassen mehr Raum zu bieten, ist das Taximodell des Niro Plus acht Zentimeter höher geworden (gegenüber der Ausführung ohne Dachreling). In der Länge hat der Wagen einen Zentimeter zugelegt. Die mag aber der neu gestalteten Frontschürze Rechnung tragen. Im Innenraum ist auch das Platzangebot für die Passagiere optimiert worden. Dünnere Türverkleidungen sollen für mehr Ellenbogenfreiheit sorgen. Darüber hinaus sind zusätzliche Haltegriffe und Reflektoren erhältlich.
Ein speziell auf den Bedarf eines Taxis zugeschnittenes Display versorgt den Fahrer mit allen notwendigen Informationen. Neben der Navigation soll auch ein Taxameter integriert sein. Für KIA soll der Niro PLUS, den es in manchen Märkten auch in einer allgemeinen Version, die nicht für den Taxieinsatz gedacht ist, geben wird, nur der Anfang sein. Neue, zweckgebundene Spezialfahrzeuge sollen folgen. Bis 2030, so das selbstgesteckte Ziel der Koreaner, will KIA bei den PBV-Fahrzeugen Marktführer werden. sg
Anmerkung der Redaktion: Aus der Sicht des Taxigewerbes bleibt nur zu hoffen, dass so ein Fahrzeug irgendwann auch in Deutschland auf den Markt kommt. Das bislang einzige in Deutschland erhältliche Taxi-Fahrzeug, welches so konsequent auf den Fahrgast ausgerichtet ist, ist der TX von LEVC. Wegen seiner geringeren Größe könnte ein Niro Plus die Taxi-Landschaft in Deutschland deutlich aufwerten. Wer nicht auf einen Niro Plus warten will, der kann sich aktuell bei KIA sowohl den e-Soul als auch den EV6 inklusive Taxiumrüstung bestellen. Bis vor kurzem war auch noch der e-Niro online konfigurierbar. Möglicherweise sind noch diverse Bestandsfahrzeuge verfügbar. sg
Beitragsfoto: Der KIA Niro Plus, soll zunächst in Korea als Taxi verkauft werden. Foto: KIA