Positiv schnell haben die Münchner Verwaltung und die Stadtpolitik einer Anpassung des Taxitarifs an höhere Mindestlohn- und Energiekosten zugestimmt. Neu wird dabei ein Staffeltarif sein. Eine weitere Festpreis-Option soll dann ab Herbst kommen.
Die Münchner Gewerbevertretung hatten von Beginn an auf Festpreise in Form von Tarifkorridoren gedrängt, doch diese Option wird aktuell noch als juristisch bedenklich gesehen. „Die rechtliche Basis für solche Festpreisangebote wurde mit der Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) im August vergangenen Jahres eingeführt“, berichtet Florian Bachmann vom Taxiverband Bayern gegenüber Taxi Times. „Dem Kunden kann bei Bestellung über eine Zentrale zwischen Start und Ziel ein Festpreis angeboten werden. Dieser Festpreis orientiert sich an dem jeweiligen Taxitarif, kann aber in einem Korridor nach oben oder unten abweichen.“
Genau diese Festpreisvariante habe das Taxigewerbe beantragt und sieht es auch als „Kernelement der Tarifanpassung“. Man habe dafür, so berichtet Bachmann, aus dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) größtmögliche Unterstützung bekommen und in einer ersten Runde seien auch alle Anhörstellen einverstanden gewesen. Allerdings hätten sich dann bei der konkreten rechtlichen Überprüfung einige Schwierigkeiten ergeben, die jetzt schnellstmöglich geklärt werden sollen. „Insbesondere macht das Eichrecht bei der Eingabe der Preise in die Taxameter und eventuelle anschließende Kontrollmöglichkeiten Probleme“, konkretisiert Bachmann.
Damit diese rechtliche Überprüfung eine Tarifanpassung nicht generell verzögert, wurde die für 1. Juni geplante Preissteigerung zunächst ohne Tarifkorridor festgelegt.
Münchens Taxibranche ist davon überzeugt, dass diese Form der Festpreise eine gute Möglichkeit darstellt, um den illegalen Plattformen, die taxiähnlichen Verkehr anbieten, erhebliche Konkurrenz zu machen. „Unterstützung für unser Anliegen finden wir auch beim KVR und dem bayerischen Verkehrsministerium“, sagt Bachmann. „Insofern hoffen wir, dass die rechtlichen Prüfungen auf allen Ebenen gut vorankommen und zu einem guten Ergebnis führen und dass die von uns favorisierten Festpreise hoffentlich noch in diesem Jahr eingeführt und umgesetzt werden.“
Beitragsfoto: Blick vom Siegestor in Richtung Odeonsplatz. Foto: Pixabay