Rund 240 Gäste aus Gewerbe und Politik haben sich am vergangenen Dienstag auf Einladung des Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V. in Hannover getroffen.
Der GVN vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband rund 3.000 niedersächsische Unternehmen , unter anderem auch Taxi- und Mietwagen-Betriebe, sowie Krankentransporte. Der achte Parlamentarische Abend, der auch als Currywurstabend bekannt ist, wurde im Brauhaus Ernst August ausgerichtet.
Unter der vielen hochkarätigen Besuchern waren neben Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) zahlreiche Abgeordnete des niedersächsischen Landtages und weitere Vertreter aus Politik, der Gewerkschaften und Kammern vor Ort zu Gast.
Ein zentrales Thema des Abends waren die hohen Energiekosten, welche die GVN-Mitgliedsunternehmen zunehmend unter Druck setzen. Die vorübergehende Subvention von Benzin und Diesel ist für GVN-Präsident Mathias Krage nur eine kurzfristige Lösung: „Der Tankrabatt von 14 Cent pro Liter Diesel ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Besser wäre es; von der Diesel- und CO₂-Besteuerung runterzukommen.“
GVN Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic brachte in diesem Zusammenhang auch das Taxigewerbe ins Spiel: „Wenn man weiß, dass Taxiunternehmen nicht „Herr ihrer Preise“ sind, sondern diese von über 50 Städten, Landkreisen und Kommunen vorgegeben werden, sind Bearbeitungszeiten von bis zu 15 Monaten existenzbedrohend.“ Mit Blick auf die Wettbewerbern UBER und MOIA drängte Sokolovic zu einer höheren Kontrolldichte: „Der Gesetzgeber und auch der BGH haben den Behörden Kompetenzen eingeräumt und Grenzen aufgezeigt, diese müssen aber auch angewendet werden.“
Ein Punkt, der auch beim Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann angekommen ist. Speziell die Rückkehrpflicht wolle man bei Uber und Moia genauer kontrollieren. Hinsichtlich eines schnelleren Bearbeitungszeit forderte er eine verlässliche Politik, die auch über eine Legislaturperiode hinaus denkt.
Branchenübergreifend war auch der Fahrermangel ein wichtiges und besorgniserregendes Thema. Eine qualifizierte und legale Einwanderung könne hier laut Sokolovic Abhilfe schaffen: „Das wird auf altbekannte Reflexe und Widerstände in der Gesellschaft stoßen, aber wir werden uns dieser Herausforderung stellen müssen, wenn wir unseren Wohlstand halten wollen.“
Zum Currywurstabend waren auch Partner des Taxigewerbes erschienen. Marion und Kim Sombrutzki beispielsweise von der Versicherungsagentur 4U Assekuranz konnten sich unter anderem mit Gundula Hauenstein (stellvertretender Vorstand der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des GVN) und mit Stefan Rüter (stellvertretender Delegierter der Bezirksgruppe Lüneburg-Wolfsburg) austauschen. Auch Joachim Flämig, Taxi-Ansprechpartner im Dienst von Volkswagen-Nutzfahrzeuge, hatte sich unter die Besucher gemischt.
Für das kommende Jahr hat der GVN bereits eine Neuauflage des Parlamentarischen Abends angekündigt. sg
Beitragsbild: Beim gut besuchten Parlamentarischen Abend des GVN war die Stimmung sehr gut. Foto: GVN